Bei der in Konkurs befindlichen slowakisch-österreichischen Billigairline SkyEurope herrscht nach Ansicht des vergangene Woche bestellten Masseverwalters Emil Cerevka Chaos. "Es ist schrecklich", sagte er. "Es scheint Geld vorhanden zu sein, anderes Finanzvermögen hat die Airline nicht. Vielleicht hat sie noch die Rechte für die Marke".
Die Gläubiger könnten unter Umständen leer ausgehen, deutete er an. Es bestehe die Möglichkeit, das Konkursverfahren mangels Vermögen einzustellen, erläuterte Cerevka. Er erwartet Forderungen von rund 3.000 bis 4.000 Geschäftspartnern der Airline, darunter auch der Flughafen Wien.
Hinzu kommen auch die ausständigen Verbindlichkeiten der Airline gegenüber ihren rund 500 Mitarbeiter. Sie hätten die höchste Priorität. Es sei auch nicht unplausibel, dass alle Käufer von Flugtickets ihre Forderungen anmelden - also bis zu zu 287.000. Die Forderungen können 45 Tage ab der Konkurseröffnung am 10.9. geltend gemacht werden.
Die Pleite gegangene Fluglinie war bereits seit 22. Juni 2009 wegen Geldnöten unter Gläubigerschutz gestanden. Nach dem Abfertigungsstopp des Flughafen Wiens (15. August) sowie der beiden Flughäfen Prag und Bratislava (31. August) stellte der eingesetzte Zwangsverwalter Konkursantrag. Der Flugbetrieb wurde daraufhin eingestellt, tausende Passagiere mussten sich selbst um alternative Rückflugmöglichkeiten kümmern.
Mittlerweile ermitteln die österreichischen und slowakischen Behörden gegen SkyEurope und den Airline-Chef Nick Manoudakis wegen vermuteter Bilanzfälschung und Konkursverschleppung. Es gilt die Unschuldsvermutung.