51 Prozent

Slim hält nun Mehrheit an Telekom Austria

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America Movil übernahm weitere 23,5 Prozent der Telekom-Anteile.

Der mexikanische Mobilfunkanbieter America Movil hat seinen Einfluss auf die Telekom Austria weiter vergrößert und ist jetzt Mehrheitseigentürmer. Der mexikanische Milliardär Carlos Slim hält nun knapp 51 Prozent der Aktien der teilstaatlichen Telekom. America Movil habe im Rahmen des Übernahmegebots 23,5 Prozent der Anteilsscheine eingesammelt, teilte das Unternehmen am Montag laut Reuters mit.

Slim war bereits bisher im Besitz von mehr als 27,2 Prozent der Anteile. Während der vergangenen acht Wochen hatte Slim den Kleinaktionären der teilstaatlichen Telekom Austria 7,15 Euro je Aktie geboten - eine Prämie von zehn Prozent im Vergleich zum relevanten aktuellen Durchschnittskurs. Viele große Banken hatten ihren Kunden daher empfohlen, die Offerte anzunehmen. Eine Mindestannahmeschwelle gibt es nicht.

Slims Anteil ist aber mit 51 Prozent gedeckelt. Denn Slim und der bisher größte Telekom-Aktionär, der Staat Österreich über seine Industrieholding ÖIAG, hatten vereinbart, dass zumindest 24 Prozent der Telekom-Aktien weiter als Streubesitz an der Wiener Börse notieren sollen. Die ÖIAG will zumindest ihre Sperrminorität von 25 Prozent halten.

Die Frist des Pflichtangebots war bereits am vergangenen Donnerstag ausgelaufen. Erst in der Nacht zum Dienstag gab Slim aber die neue Aktionärsstruktur bekannt. Endgültig ist der Anteil von Slim aber noch nicht. Das Übernahmegesetz schreibt bei Pflichtangeboten nämlich eine dreimonatige Nachfrist vor, in der das Angebot zu den gleichen Bedingungen immer noch angenommen werden kann. Die Nachfrist endet Mitte Oktober.

Der Einfluss Slims auf die Telekom Austria war bereits durch einen Ende April zwischen Slim und der ÖIAG abgeschlossenen Syndikatsvertrag festgeschrieben worden. Der Vertrag sichert dem mexikanischen Telekomkonzern die alleinige Kontrolle über die Telekom Austria. Die ÖIAG bekommt im Gegenzug Vetorechte. Der Aktionärspakt ist seit Ende Juni in Kraft, nachdem alle Behörden grünes Licht gegeben haben.

America Movil will sich weniger abhängig vom südamerikanischen Heimatmarkt machen, wo eine strengere Regulierung die Erträge zu schmälern droht. Die Telekom Austria wollen die Mexikaner künftig als Plattform für weitere Zukäufe in Osteuropa nutzen. Neben dem österreichischen Konzern ist Slim auch an der niederländischen KPN beteiligt.

Die Telekom Austria war vor fast 15 Jahren an die Börse gegangen. Das damals als "Volksaktie" beworbene Papier musste gleich am ersten Handelstag am 21. November 2000 an der Wiener Börse deutliche Kurseinbußen einstecken. Der Kurs rutschte unter den Ausgabepreis von 9 Euro, verlor um 11,11 Prozent und erreichte mit 8,00 Euro sein Tagestief. 2006 und 2007 ging die Aktie auf Höhenflug: Der bisherige Höchststand der Telekom-Aktie wurde mit 21,35 Euro erreicht. Der tiefste Kurs lag bei 4,55 Euro, das war 2012 vor den Übernahmespekulationen, die durch Slims Einstieg genährt wurden
 

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