Business-Insider

So laufen die Geschäfte von Alt-Kanzler Sebastian Kurz

19.10.2024

Gewinn in Österreich verdoppelt ++ Cyber-Security-Firma Dream 200 Mio. wert 

Zur Vollversion des Artikels
© APA/Steinmaurer
Zur Vollversion des Artikels

Erst vor kurzem feierte Sebastian Kurz bei der Bitpanda-Party in Wien mit.

Fokus auf Dream. Mittlerweile verbringt der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz aber die meiste Zeit im Nahen Osten. In Dubai, Abu Dhabi und Tel Aviv. Dort hat er vor rund zwei Jahren die Cybersicherheitsfirma "Dream Security" gegründet. Mit zwei Israelis.

Bei der jüngsten Investitionsrunde wurde das Unternehmen mit mehr als 200 Millionen US-Dollar bewertet. "Aktuell legt Kurz seinen Fokus vor allem auf diese Firma, die sich als seine erfolgreichste herausstellt", sagt ein Vertrauter. Dream Security beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter, die Aufgabe ist der Schutz der kritischen Infrastruktur vor Hacker-Angriffen.

Co-Gründer musste in die Kriegs-Uniform

Schwere Zeiten. Der israelische IT-Profi Shalev Hulio, Co-Gründer von Dream Security und wichtiger Partner von Kurz, erinnert sich, wie er nach dem Hamas-Überfall auf Israel in die Kriegsuniform schlüpfte und zur Reserve einrückte. "Das waren harte Zeiten", schreibt Hulio. Erst nach 100 Tagen konnte er weiter an Dream arbeiten: Künstliche Intelligenz -trainiert von IT-Profis -soll Sicherheit vor Cyber-Angriffen bieten.

Dreistellige Millionen-Verträge. Kurz-Partner Hulio: "Wir haben mit unserer Plattform 125 Millionen US-Dollar an Deals mit internationalen Kunden -Staaten und Unternehmen -abgeschlossen."

Der Mann, der als früherer Chef der NSO-Gruppe das umstrittene Pegasus-Spionage-Programm entwickelt hat, ist von der Angriffs-auf die IT-Verteidigerseite gewechselt.

SK Management GmbH. Vor mittlerweile über zwei Jahren wechselte Kurz von der Politik in die Wirtschaft. In Österreich betreibt Sebastian Kurz seitdem die SK Management GmbH. 2023 konnte er dort seinen Gewinn als Unternehmer von 1,9 Millionen (2022) auf 3,9 Millionen Euro verdoppeln.

Die Steuern dafür zahlt der Ex-Kanzler in Österreich. Zu den Kunden gehören größere Unternehmen, die der Ex-Kanzler in den Bereichen Technologie sowie Erneuerbare Energien berät. Der Fokus liege dabei auf der Region "Mittlerer Osten".

AS2K GmbH. Zusammen mit dem Investor Alexander Schütz hat Kurz auch die AS2K GmbH gegründet -hier werde in "vielversprechende Beteiligungen" investiert.

"Grüner Diesel". Erst vor wenigen Wochen gründete Kurz im Ex-OMV-Umfeld mit Markus Friesacher und Emanuel Fussenegger das Unternehmen KFF Vision Green, das AdBlue verkaufen soll -das Mittel soll Stickoxidemissionen von Diesel reduzieren. Friesacher sagte: "Das ist ein extrem spannender Markt, sc h l ie ßl ic h braucht jedes moderne Dieselauto, aber auch jeder neuere Lkw, Traktor oder Pistenbully Ad-Blue." Seit 2015 ist Ad-Blue zur Abgasreinigung in der EU verpf lichtend.

Schinkenfleckerl und Gin. Mit dem Manager Friesacher veranstaltet Kurz auch das jährliche Society-Event "Schinkenf leckerl und Gin", zu dem stets viel Prominenz geladen ist.

Frühere Polit-Mitstreiter im Ring-Büro. Sebastian Kurz residiert in Wien in einem Ring-Palais beim Stadtpark. Dort hat er ein Shared Office mit früheren Polit-Freunden eingerichtet. Alle seien mittlerweile geschäftlich erfolgreich unterwegs und weiterhin befreundet. Darunter Elisabeth Köstinger (jetzt Ryanair-Aufsichtsrätin und im Universitätsrat der Modul University Vienna) und Gernot Blümel - jetzt tätig im Umfeld des deutschen Milliardärs Frank Gotthardt. Ob die Kurz-Clique früher oder später auch wieder ein Polit-Comeback wagt?  

Zur Vollversion des Artikels