Solarien-Studie enthält für Mediziner nichts Neues

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Die Untersuchung über die Einstufung der Solarien als krebserregend ist für österreichische Mediziner wenig überraschend. "Das wissen wir", sagte etwa Klemens Rappersberger von der Dermatologischen Abteilung der Krankenanstalt Rudolfstiftung. Daher wird sich an den Patienten-Empfehlungen der Dermatologen, nicht zu häufig ins Solarium zu gehen, nichts ändern. Exzessive Sonnenstudio-Besuche sind ungesund, fördern Hautkrebs und lassen die Haut altern, erklärte Rappersberger.

Menschen, die früh mit der Sonnenbestrahlung beginnen und der Haut keine Erholung geben, würden eher an Hautkrebs erkranken, meinte der Mediziner. 25 Sonnenbankbesuche innerhalb eines Jahres sind nach Angaben von Rappersberger genug, abhängig vom Hauttyp des jeweiligen Menschen.

Kaum mehr exzessive Solariumsbesucher

Exzessive Sonnenbestrahler würde es laut Harald Slauschek, dem Präsidenten des Sonnenlichtforums Austria und selbst Solariumsbesitzer, gar nicht mehr geben. Laut einer von ihm zitierten Erhebung würden 85 Prozent der Kunden maximal ein- bis zweimal im Monat ins Sonnenstudio gehen. Jene Menschen, die einmal pro Woche und mehr gehen, würden lediglich einen Prozentsatz von fünf ausmachen. Er rät zu maximal 30 Solarienbesuche im Jahr. "Und da sollten nicht alle 30 Besuche auf einmal konsumiert werden", so Slauschek.

Seiner Meinung nach könnten Natur- und Kunstsonne in Maßen genossen auch eine positive Wirkung haben. Laut Slauschek ist es belegt, dass Solarien einen Lichtschutzfaktor von 13 bis 15 aufbauen kann. Das bestätigt auch Dermatologe Rappersberger: "Das Körperpigment ist der beste Schutz." Doch weißt ein heller Hauttyp wenig Pigmentierung auf, er kann auch keinen Lichtschutz aufbauen.

Man werde jetzt Sonnenstudio-Betreiber verstärkt dazu anhalten, ihre Kunden über dieses Thema zu informieren, so Slauschek. Man sei etwa strikt dagegen Jugendliche unter 16 Jahren das Sonnenbad zu erlauben. In Deutschland wurde erst vor kurzem der Besuch für Jugendliche unter 18 Jahren wegen des besonderen Risikos von Hautkrebs verboten. "Wenn die Jungen kommen, dann dürfen sie bei uns nicht sonnen gehen, außer sie bringen uns eine Bestätigung vom Arzt, dass die Bestrahlung wegen einer Hautirritation als Therapie verschrieben wurde", so Slauschek.

Am Mittwoch ist bekanntgeworden, dass Solarien nach Einschätzung internationaler Experten höchst krebserregend sind. Sie wurden von der Internationalen Agentur für Krebsforschung in Lyon inzwischen genauso wie zum Beispiel Tabak als eindeutig krebserregend eingestuft. Eine Untersuchung, die etwa 20 Studien berücksichtigt, kommt zu dem Schluss, dass das Krebsrisiko um 75 Prozent steigt, wenn Menschen vor dem 30. Geburtstag mit der Nutzung von Solarien beginnen.

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