Die Deutsche Bundesbank und BaFin überprüfen Instituts- und Aufsichtskreisen zufolge, ob die Deutsche Bank in der Finanzkrise ihre Bilanzen schöngerechnet hat. "Da läuft eine Sonderprüfung", bestätigten drei mit der Untersuchung vertraute Personen am Donnerstag. Berichte, wonach der deutsche Branchenprimus 2008 Milliardenverluste mit Derivaten verschleiert habe, hätten die deutsche Finanzaufsicht auf den Plan gerufen, hieß es in den Kreisen.
Prüfer der Bundesbank reisen dazu auch in die USA, um mit den Urhebern der Vorwürfe gegen die Bank zu sprechen. "Man ist noch am Anfang der Recherche", sagte einer der Insider. "Erst mal geht die Aufsicht davon aus, dass die Bilanzierung den Regeln entsprach", betonte ein anderer. "Schließlich haben sich auch im Nachhinein keine Lücken in der Bilanz aufgetan."
Die BaFin und die Deutsche Bank wollten sich am Donnerstag nicht dazu äußern. Die Bundesbank hatte bereits am Mittwochabend nach einem entsprechenden Bericht der "Financial Times" erklärt: "Wir dürfen keine Auskunft zu Maßnahmen der Bankenaufsicht geben, die einzelne Institute betreffen. Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass wir erhobenen Vorwürfen nachgehen, um sie auf ihre Stichhaltigkeit hin zu überprüfen."