Abverkauf geht weiter

Soravia verpfändet Dorotheum-Anteil

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Die unter Druck geratene Bauträger- und Beteiligungsgruppe Soravia dürfte ihren knapp 30-Prozent-Anteil am Wiener Dorotheum zur Hälfte verpfändet haben. Der akute Liquiditätsengpass des Unternehmens von Hanno und Erwin Soravia sei vorerst gebannt, heißt es in Medienberichten.

Ein Sanierungspaket im Volumen von 20 Mio. Euro, das mit Gläubigerbanken (UniCredit, Erste Bank, Raiffeisen Zentralbank, Sparkasse Oberösterreich) ausverhandelt wurde, sei nun unter Dach und Fach. "Die Soravia-Gruppe ist mittelfristig ausfinanziert und steht jetzt gut da", heißt es informierten Kreisen zufolge.

Die Banken gewährten den Angaben zufolge unter anderem Zins- und Ratenstundungen bei Projekten und änderten die Kreditlinien. Im Zuge des Restrukturierungsprogramms sollen die Soravias auch ihren Anteil am Dorotheum zum Teil verpfändet haben. Nach wie vor zum Verkauf steht ihr noch verbliebener 25-Prozent-Anteil am Hotel Hilton am Stadtpark an den Haupteigentümer, die RZB. Die Soravias könnten diese Option aber jederzeit ziehen.

CEE-Krise macht Soravia zu schaffen

Der Absturz der osteuropäischen Immobilienmärkte, wo die meisten Soravia-Bauprojekte stehen, hatte das Unternehmen in Turbulenzen gebracht. Der Verkauf von Einkaufszentren oder Bürohäusern ist so gut wie unmöglich, bei Entwicklungsprojekten fallen ausschließlich Zinsen an, denen aber keine Einnahmen gegenüberstehen. Als problematisch gilt der hohe Anteil an Fremdfinanzierungen bei der Gruppe.

In Bukarest wurde Ende des Vorjahres das Metropolis Center fertig, ein gemischt genutztes Objekt mit Büros, Einzelhandel, Hotel und Tiefgarage. Der Wert dieser Immobilien soll bei über 60 Mio. Euro liegen, allerdings seien 37 Mio. Euro fremdfinanziert. Bisher gibt es keinen Käufer. "Niemand will derzeit ein Gebäude zu einem Toppreis in Bukarest kaufen", sagen Branchenkenner.

Abverkauf seit Monaten

Damit Geld in die Kassen kommt, wurde bereits vor Monaten mit dem Abverkauf von Beteiligungen begonnen: Den 44-Prozent-Anteil der Bürostadt TownTown in Erdberg wurde Mitte 2009 verkauft. Nun versuchen die Soravias, auch ihren 44-prozentigen Anteil an der dortigen Garage um rund 10 Mio. Euro los zu werden.

Das gelang bisher nicht, weil die Mitgesellschafter nicht kaufen wollen und einem Verkauf an Dritte nicht zustimmen. Anfang 2009 mussten die Soravias ihre Kinderstadt Minopolis abgeben, weil mit der Erlebniswelt an der Wiener Reichsbrücke angeblich 11 Mio. Euro in den Sand gesetzt wurden, so "Der Standard". Ende November wurde die bulgarische Mineralwasserfirma Devin verkauft.

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