Die spanische Großbank BBVA hat trotz der Wirtschaftskrise in der Heimat ihren Gewinn im ersten Halbjahr fast verdoppelt. Das Institut profitierte dabei unter anderem von guten Geschäften in Mexiko und Verkäufen in Südamerika. So kletterte der Überschuss auf 2,9 Mrd. Euro, wie das landesweit zweitgrößte Geldhaus am Mittwoch mitteilte. Das ist selbst mehr als Marktführer Santander verdient hat. Bei dem Erzrivalen war der Halbjahresgewinn um 29 Prozent auf 2,25 Mrd. Euro gestiegen. Santander bremsten schwache Zahlen in Brasilien, einem der wichtigsten Märkte der Bank.
Anders als noch im Vorjahr ziehen nicht mehr riesige Abschreibungen auf geplatzte Immobilienkredite die spanischen Banken nach unten. Der Heimatmarkt bleibt aber schwierig, weil das Land in der Rezession feststeckt und die Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau liegt. Die Bank-Aktivitäten würden noch kein Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung zeigen, erklärte BBVA. Die Quote fauler Kredite ist noch immer sehr hoch und die niedrigen Zinsen belasten ebenfalls.
BBVA macht aber rund die Hälfte der Einnahmen in Mexiko und Lateinamerika. In Mexiko stieg der Nettogewinn deutlich. Außerdem wurden im Ausland Vermögenswerte im Volumen von 1,7 Mrd. Euro abgestoßen. Im Heimatmarkt fiel der Gewinn dagegen, selbst wenn man Immobilienlasten herausrechnet, noch um mehr als fünf Prozent.