Die spanische Zentralbank schließt nicht aus, dass das südeuropäische Land auch in diesem Jahr sein Defizit verfehlen wird. Es bestehe die Gefahr einer Abweichung im Staatshaushalt für 2012, sowohl bei den Ausgaben als auch bei den Einnahmen, warnte die Zentralbank in ihrem am Freitag veröffentlichten Jahresbericht 2011.
Spanien hat sich bei der EU-Kommission in Brüssel verpflichtet, sein Haushaltsloch in diesem Jahr von 8,9 auf 5,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu senken. 2013 soll dann die von der EU festgelegte Obergrenze von 3,0 Prozent erreicht werden. Nach Einschätzung der Zentralbank könnten die Ausgaben in den Bereichen Arbeitslosengeld und Renten jedoch höher als geplant ausfallen. Dies hänge von der Arbeitslosenquote, der demografischen Entwicklung und der Inflation ab. Spaniens Rekordarbeitslosigkeit von 24,4 Prozent wird nach allen Prognosen im Laufe dieses Jahres weiter steigen.