Der monatelange Kampf um das US-Internetunternehmen Clearwire mit seinen strategisch wichtigen Mobilfunk-Frequenzen scheint entschieden. Der drittgrößte US-Mobilfunker Sprint Nextel hat sein Übernahmegebot erneut angehoben und damit den Mitstreiter Dish ausgebootet. Für Dish ist es eine bittere Woche, nachdem der Satellitenfernseh-Betreiber im parallel laufenden Bietergefecht um Sprint bereits den Kürzeren zu ziehen droht.
Im Clearwire-Rennen, das seit einem halben Jahr öffentlich ausgetragen wird, bietet Sprint nach Angaben von Donnerstagabend nunmehr 5 Dollar (3,8 Euro) je Aktie - und sicherte sich damit die Unterstützung wichtiger Anteilseigner. Es ist die dritte Anhebung. Ursprünglich hatte Sprint nur 2,90 Dollar pro Anteilsschein geboten.
Dish wollte sich nicht zu dem neuen Sprint-Angebot für Clearwire äußern. An der US-Technologiebörse verteuerten sich Clearwire-Aktien um sieben Prozent auf 5,04 Dollar. Zahlreiche Analysten sagten, der Deal werde nun wohl durchgehen. Um den Clearwire-Aktionären mehr Zeit zu geben, wurde die Abstimmung über die vorliegenden Offerte auf den 8. Juli verschoben.
Eigentlich hatte sich das Clearwire-Management zuletzt für das Dish-Offert in Höhe von 4,40 Dollar je Aktie ausgesprochen. Nun signalisierten aber gleich mehrere Minderheitsaktionäre, ihre Anteile an Sprint verkaufen zu wollen. Sprint ist bereits Großaktionär von Clearwire, will nun aber noch mehr Einfluss bekommen. Das Internetunternehmen besitzt ein wichtiges Mobilfunkspektrum. Sprint benötigt die Frequenzen von Clearwire, um weiter wachsen zu können.