Ermittlungen
Sprit auf der Autobahn um 20 Prozent teurer
11.01.2010
Auch nach Ferienende werden Autofahrer beim Tanken auf österreichischen Autobahnen weiter abgezockt, kritisiert der ARBÖ.
Während ein Liter Diesel in Österreich laut ÖAMTC im Schnitt derzeit rund einen Euro kostet, zahlt man auf manchen Autobahntankstellen derzeit über 20 Cent mehr pro Liter. Das ist sogar noch teurer als im benachbarten Italien oder Deutschland. Doch auch nach dem Ende der Weihnachtsferien hört die Abzocke der Autofahrer auf Autobahnen nicht auf, kritisiert Lydia Ninz vom ARBÖ.
Bis zu 12 Euro Unterschied
Ein ÖSTERREICH-Check am Montag ergab, dass auf den Autobahnen für Diesel weiterhin horrende Preise verlangt werden. Auf dem Salzburger Abschnitt der Tauernautobahn A 10 an der Raststätte bei Eben im Pongau kostete Shell-Diesel 1,199 Euro pro Liter, in Oberösterreich an der A 8 musste man beim Voralpenkreuz (BP) und in Suben (Shell) 1,179 für den Liter berappen. Zum Vergleich: Manche Jet-Tankstellen in diesen Bundesländern verlangten zum gleichen Zeitpunkt 0,978 beziehungsweise 0,979 Euro – eine Differenz von mehr als 20 Cent pro Liter oder umgerechnet auf eine 60-Liter-Tankfüllung mehr als 12 Euro!
Preisabsprachen
Der ARBÖ vermutet hinter diesen Preisunterschieden Methode und hat deshalb die Bundeswettbewerbsbehörde eingeschaltet. Ihr wurde bereits eine genaue Dokumentation übermittelt. Schon diese Woche werden Vertreter des Autofahrerklubs bei der Wettbewerbskommission die Vorwürfe konkretisieren. Und noch im Jänner soll es eine interne Sitzung der Behörde zu den Vorfällen geben.
Seitens des ARBÖ zeigt man sich jedenfalls überrascht, dass beim Spritpreis der Wettbewerb offenbar an den Autobahnen aufhört. „Das riecht für uns schon ein wenig nach Absprachen“, wundert sich Ninz. Sie könne zwar verstehen, dass man an Autobahnen etwas mehr verlange, aber diese Unterschiede seien keinesfalls nachvollziehbar.