Wintertourismus
Starker Andrang in Österreichs Skigebieten
07.01.2011
In manchen Skigebieten gibt es bereits erste Engpässe.
In Österreichs Skigebieten herrscht derzeit gute Stimmung. Von Vorarlberg bis in die Steiermark sind die Hoteliers mit der Auslastung zufrieden, zahlreiche Wintersportler nutzen das verlängerte Wochenende. "Die laufende Woche ist eine der stärksten in der Saison", berichtet etwa Arno Fricke, Geschäftsführer von Montafon Tourismus. "Es ist diese Woche alles voll. Wir bekommen dauernd neue Anfragen, aber bis zum Wochenende gibt's nur mehr vereinzelt freie Zimmer", hört man auch von der Sprecherin der Alpenregion Bludenz, Ursula Allgäuer.
Starker Andrang
In Lech-Zürs war der Andrang am Mittwoch sogar so groß, dass erstmals in dieser Saison das Limit für die Ausgabe von Tagesskipässen erreicht wurde. Wenn sich 14.000 Wintersportler auf den Pisten tummeln, werden keine Kurzzeitkarten mehr verkauft.
Ähnlich die Lage in Tirol: Bis zum Wochenende waren die Hotels in Sölden im Ötztal, in Ischgl im Paznaun oder in Mayrhofen im Zillertal "fast komplett ausgebucht", ergab ein APA-Rundruf. Viele kurzfristig entschlossene Urlauber müssten auf weiter entfernte Unterkünfte gebucht werden und dann "etwas längere" Anreisen zu den Skizentren in Kauf nehmen.
Touristiker erfreut
Auch in den Salzburger Skigebieten präsentiert sich der Winter von seiner Butterseite. Die Schneedecke ist seit Wochen geschlossen, die Abfahrten sind bis in die Täler möglich - was nicht nur die Herzen der Wintersportler höherschlagen lässt: "Die Stimmungslage in den Betrieben ist sehr gut, besser als im letzten Jahr", schilderte Leo Bauernberger, Geschäftsführer der Salzburger Land Tourismus GmbH (SLTG). Im Gegensatz zur vergangenen Wintersaison landen auch wieder mehr Charterflüge aus Russland und Skandinavien in Salzburg. "Vom Gefühl her dürfte es um einen Deut besser laufen als im Jahr davor", meinte Bauernberger.
Durchwegs zufriedene Gesicherter sieht man auch in den obersteirischen Skigebieten. Die etwas ungünstig gefallenen Weihnachtsfeiertage seien durch die lange Dreikönigswoche wettgemacht worden, hieß es aus den großen Wintersportdestinationen des Ennstals, Ausseerlandes und oberen Murtals. Der Saisonverlauf sei bisher sehr gut, vor allem der Beginn mit viel Schnee vor Weihnachten habe für eine "gute Dynamik" gesorgt, bilanziert Karl Fussi vom Kreischberg bei Murau. Auf der Tauplitz, wo in dieser Saison eine neue, um 16 Mio. Euro teure Achter-Kabinenseilbahn von Bad Mitterndorf aus errichtet wurde, spricht Bernhard Micheltisch von 10 Prozent mehr Umsatz. Dass das hohe Vorjahresniveau noch getoppt werden konnte, berichtet auch Ernst Trummer, Geschäftsführer der Planai Bahnen: Der bisherige Spitzentag war der 5. Jänner, im Bereich der Schladminger Vier-Berge-Skischaukel waren pro Tag bis zu 25.000 Wintersportler unterwegs. "Wir sind in Richtung Kapazitätsgrenze unterwegs", so Trummer.
Im südlichsten Bundesland Kärnten melden alle Skizentren eine gute Auslastung, der einzige Wermutstropfen in den vergangenen Tagen waren die extrem tiefen Temperaturen, die etwa das Benützen der Schlepplifte zu einer mühsamen Angelegenheit machten. Die Quecksilbersäule blieb in den Bergen auch tagsüber meist im zweistelligen Minus-Bereich stecken, erst am Freitag wurde es spürbar wärmer. Am Wochenende ist Regen und Tauwetter angesagt, da sind die Weihnachtsferien aber bereits zu Ende, und kommende Woche ist Neuschnee zu erwarten. Wie der Jänner weitergehen wird, wagt man bei den Seilbahnbetreibern nicht zu prophezeien, generell herrscht in der Branche aber vorsichtiger Optimismus.