Die starke Schweizer Währung schmälert den Halbjahresumsatz von Nestlé.
Der starke Franken schmälert den Halbjahresumsatz von Nestle: Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern setzte von Jänner bis Ende Juni 41 Mrd. Franken (38,7 Mrd. Euro) um, nach 43,2 Mrd. Franken im Vorjahr. Der Reingewinn von Nestle blieb aber konstant - die Analysten reagierten erfreut.
Vor einem Jahr hatte Nestle noch 47 Mrd. Franken Umsatz ausgewiesen - fast 4 Mrd. davon steuerte damals aber der Augenheilmittelhersteller Alcon bei, den Nestle in der Zwischenzeit vollständig an den Pharmakonzern Novartis verkauft hat.
Wird der Umsatz in Landeswährungen und exklusive Alcon sowie anderen Firmenübernahmen und -verkäufen ausgewiesen, wuchs Nestle um 7,5 Prozent. 2,7 Prozentpunkte stammen aus Preiserhöhungen, der Rest des Wachstums gelang Nestle aus eigener Kraft.
Operatives Ergebnis leicht gesunken
Das operative Ergebnis sank von 6,4 Mrd. auf 6,2 Mrd. Franken. Die operative Marge erreichte 15,1 Prozent (Vorjahr: 14,9 Prozent). Unter dem Strich verdiente Nestle wie bereits im ersten Semester des Vorjahres 4,9 Mrd. Franken.
Das Halbjahresergebnis fiel außer beim Umsatz besser aus als von Analysten erwartet - an der Schweizer Börse stieg der Aktienkurs bei Börsenbeginn denn auch um 1,7 Prozent. Um 11 Uhr notierte der Titel noch 1,2 Prozent im Plus.
Besonders gut entwickelte sich Nestles Geschäft mit Milchprodukten/Glaces, Getränken, Gesundheitsprodukten und Nespresso-Kaffeekapseln.
Starkes Wachstum in Asien und Afrika
Am meisten zulegen konnte der Konzern in Asien, Ozeanien und Afrika, das organische Wachstum in dieser Großregion erreichte 13,3 Prozent. In Nord- und Südamerika konnte Nestle die Verkäufe um 5,7 Prozent erhöhen, in Europa um 5,8 Prozent.
Anders als von vielen Beobachtern erwartet gab Nestle am Mittwoch kein neues Aktienrückkaufprogramm bekannt. Der Konzern hat seit 2007 eigene Titel für 35 Mrd. Franken zurückgekauft. Nun wolle Nestle seine finanzielle Flexibilität im derzeit schwierigen Wirtschaftsumfeld aufrechterhalten, heißt es im Communique.
Das Unternehmen hat in letzter Zeit kräftig investiert - Mitte Juli übernahm es beispielsweise für 1,4 Mrd. Franken die Mehrheit am chinesischen Süßwaren-Hersteller Hsu Fu Chi.
Nestle geht für das nächste Halbjahr von wirtschaftlicher und politischer Instabilität, volatilen Rohstoffpreisen und einer gedrückten Konsumentenstimmung in entwickelten Volkswirtschaften aus. Der Konzern bestätigte dennoch sein Jahresziel, den Umsatz organisch um rund 6 Prozent zu erhöhen sowie die operative Marge zu steigern (in Landeswährungen gemessen).