Der Tabakkonzern British American Tobacco (BAT) hat im ersten Halbjahr wegen des starken Pfund Federn gelassen. Umsatz und Gewinn sind zurückgegangen. Die Erlöse seien um 10 Prozent gesunken, wie Europas größter Tabakkonzern am Mittwoch in London mitteilte. Ohne Währungseffekte wäre der Umsatz um drei Prozent gestiegen.
Der Zigarettenabsatz blieb mit 331 Milliarden Stück weltweit praktisch stabil. Der bereinigte Gewinn sank um 9 Prozent auf 2,67 Mrd. Pfund (3,4 Mrd. Euro). Der Hersteller von Marken wie "Lucky Strike", "Pall Mall", "Kent" oder "Dunhill" traf damit aber die Erwartungen der Analysten. Mit strikter Kostenkontrolle und steigenden Marktanteilen sieht sich BAT auf Kurs zu Gewinnwachstum bei konstanten Wechselkursen.
Die Tabakindustrie sortiert sich gerade neu. Unter dem Druck vermehrter Rauchverbote und des Vormarschs der E-Zigaretten peilen zwei US-Konzerne ihren Zusammenschluss an. Der "Camel"-Hersteller Reynolds American hat Mitte Juli ein 27,4 Mrd. Dollar (20,4 Mrd. Euro) schweres Angebot für die Firma hinter den "Newport"-Mentholzigaretten vorgelegt. Reynolds American ist die Nummer zwei auf dem US-Markt, der "Newport"-Hersteller Lorillard die Nummer drei.
In das Geschäft ist auch British American Tobacco eingebunden als Großaktionär von Reynolds American. BAT hat dem Deal seinen Segen gegeben. Laut Medienberichten waren Reynolds, Lorillard und BAT seit vergangenem Herbst auf der Suche nach einer Lösung, mit der alle Parteien leben können.