Vermögen
Statistik zeigt: Risikofreudige sind reicher, aber es gibt einen Haken
27.11.2024Wer hohe Risiken eingeht, ist im Schnitt reicher. Die Statistik hat aber einen Haken.
Die Österreichische Nationalbank erhebt in ihrem "House Finance and Consumption Survey"-Bericht (HFCS) regelmäßig Zahlen und Daten zu den Vermögen der Österreicherinnen und Österreicher. Auch sozioökonomische Faktoren werden abgefragt.
Im letzten Bericht wurde der Wohlstand der Befragten auch mit der Risikobereitschaft verglichen. Dementsprechend sind risikoscheue Personen im Schnitt ärmer. Sie kommen auf ein durchschnittliches Vermögen von 233.300 Euro. Rund 70 Prozent der Österreicher fallen unter die Kategorie risikoscheu.
Wer bereit ist, etwas mehr Risiko einzugehen, hat durchschnittlich ein Vermögen von 404.000 Euro. Die risikofreudigsten, etwas weniger als 10 Prozent fallen in diese Kategorie, haben im Schnitt 480.200 Euro. Angemerkt sei jedoch, dass zum Vermögen etwa auch Häuser oder Autos.gezählt wurden.
Das ist der Haken
Der Haken an der Statistik: Die angeführten Zahlen sind Durchschnitte. Aussagekräftiger ist hingegen der Median, also der Wert genau in der Mitte. Hier zeigt sich nämlich ein anderes Bild. So haben risikoscheue und risikofreudige Personen im Median gleich viel Vermögen, nämlich 118.600 Euro. Das heißt: 50 Prozent der Personen, die unter diese Kategorie fallen, haben mehr als 118.600 Euro, die andere Hälfte liegt darunter.
Den ersten Platz - sofern man nach dem Median geht - belegen die Ausgeglichenen. Also jene Personen, die ab und zu Risiken eingehen, aber auch nicht übermäßig. Hier liegt der Median bei 145.600 Euro.
Gefälle zwischen Durchschnitt und Median
Was sich auch zeigt ist: Der Median liegt in allen Kategorien weit unter dem Durchschnitt. Der Durchschnitt wird nämlich von einigen wenigen besonders Reichen nach oben verzerrt. Außerdem: Da das Gefälle zwischen Durchschnitt und Median bei den Risikofreudigsten am größten ist, dürften sich die eingegangenen Risiken bei manchen finanziell besonders ausgezahlt haben, wodurch der Durschnitt nach oben gedrückt wird.