Steirische Nostalgiebahnen mit Besucherplus

23.07.2009

"Mit den jährlichen Besucherzahlen - rund 125.900 im Jahr 2008 - schlagen die Veranstalter und Mitglieder von 'Bahnerlebnis Steiermark' auch Landesausstellungen", hob die steirische Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (V) in einem Pressegespräch die Bedeutung von Nostalgiebahnen, Museumsbahnen und Modellbahnklubs für den steirischen Tourismus hervor. Ein Bewahrer von Kulturgut sei das Engagement vieler hundert Menschen ebenso möglich, so die Landesrätin und der geschäftsführende Obmann des Vereins Bahnerlebnis Steiermark, Günther Rettensteiner.

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Die Nostalgiebahnen in der Steiermark - von der Feistritzbahn über den Stainzer Flascherlzug, die Gleichenberger Bahn, der Schienenbus über den Präbichl zum Erzberg, die Museumstramway Mariazell oder die romantische Murtalbahn sowie das Tramwaymuseum und ihr angeschlossenen Einrichtungen und Museen - haben im abgelaufenen Jahr rund 125.900 Besucher angelockt. Das entspricht gegenüber 2007 (113.100 Besucher) einem Plus von elf Prozent - Tendenz gegenüber den vergangenen Jahren steigend. "Es ist halt schon etwas besonderes, sich bei weit geöffneten Fenster eines alten Eisenbahnwaggons oder auf der Plattform zwischen zwei Wagen frische Zugluft um die Nase wehen zu lassen," so Rettensteiner.

Von den Besuchern kämen drei Viertel aus der näheren Umgebung der jeweiligen Einrichtung, rund ein Viertel seien Urlaubsgäste aus Österreich, dem süddeutschen Raum und sogar aus den USA und Japan. Schließlich gebe es hier einige Superlativen: So ist die Erzbergbahn mit einer Steigung von 71 Promille die steilste ihrer Art in allen EU-Staaten. Gottfried Aldrian vom Eisenbahnmuseum Lieboch hat das älteste noch fauchende Dampfross am Erdball im Stall: "Wir haben die mit 150 Jahren dienstälteste Dampflok der Welt" - was Eisenbahnfreunde sogar aus Übersee anlockt.

Verein Bahnerlebnis als Marketing-Plattform

Der Dachverband in Form des Vereins Bahnerlebnis Steiermark fungiere dabei als Marketing-Plattform, sagte Rettensteiner. Man müsse die Öffentlichkeit über die große Geschichte der Dampfbahnen in der Steiermark informieren, denn ohne die öffentliche Hand gehe es nicht. Der Andrang sei erfreulicherweise so groß, dass die oft ehrenamtlichen 400 bis 500 Mitarbeiter aller Einrichtungen an ihre Grenzen stießen. Dies könne sogar Jobs schaffen. "Das reicht vom Zugbegleiter bis zum Triebwagenfahrer".

Neben den großen Stahlrössern sorgen auch die "kleinen" Einrichtungen für Besucher: Im Dampfbahnclub Graz auf dem Gelände der Sigmund-Freud-Klinik findet im September ein internationales Treffen von Miniaturlokomotiven von Gartenbahnen statt, mit 60 Loks aus neun Ländern. Die große weite Welt der Schienenwege im kleinen haben die zwei Modellbahnanlagen in Graz (GEMEC und MEC), sowie je eine in Knittelfeld und in Hart bei Graz liebevoll nachgebildet - sie erfreuen sich traditionell in der Weihnachtszeit der größten Besucherzahlen.

Die im Ausbau befindliche S-Bahn soll das ihre dazu beitragen, dass die Besucherzahlen wachsen, so Landesrätin Edlinger-Ploder: "Bis nächstes Jahr sollen alle diese Einrichtungen so vernetzt sein, dass sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln und familienfreundlich zu erreichen sind."

Service: Nähere Informationen oder Angebote sind unter http://www.bahnerlebnis.at abrufbar.

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