Stepic: Ab 2011 Erholung der Märkte

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Obwohl sich Mittel- und Osteuropa fest im Griff der Wirtschaftskrise befindet, sieht RI-Vorstandschef Herbert Stepic weiterhin intakte Chancen in der Region. Ab 2011 würden sich die Märkte wieder deutlich erholen, erwartet der Banker, auch sein Institut werde dann die Erträge deutlich steigern. Die Kapitalausstattung der RI sei durch die Mutter RZB (600 Mio. Euro Genussrechte, 650 Mio. Euro hybrides Tier-1 Kapital) im Juli verbessert worden, die Kernkapitalquote würde - diese Kapitalspritze miteinberechnet - zum Ende des 2. Quartals 2009 von 8,5 Prozent auf 10,4 Prozent steigen.

Der RI-Chef zeigte sich heute überzeugt, die Kapitalspritze der Mutter von 1,25 Mrd. Euro auch wie vorgesehen mit 10 Prozent bedienen und wieder zurückzahlen zu können. "Ich hoffe, dass dies sogar früher sein kann", sagte Stepic. Den Bedarf nach weiteren Kapitalspritzen sieht er derzeit nicht: Er könne "für die nächste Zeit ausschließen", dass sich die RI weitere Genussrechte hole.

Effizienz gesteigert, Risikomanagement verbessert

Die RI habe auf die Krise reagiert und in vielen Bereichen an der Kostenschraube gedreht: Die Kosteneffizienz wurde verbessert, die Verwaltungskosten im Jahresvergleich um 9 Prozent gesenkt. Der Personalstand ist gesunken, wobei die "natürliche Fluktuation genutzt wurde, erläuterte Stepic. Gegenüber dem Stand zu Jahresende 2008 reduzierte sich die Zahl der Mitarbeiter im ersten Halbjahr um 6 Prozent (3.665) auf 59.711. Seit Jahreswechsel wurde die Zahl der Geschäftsstellen auf Konzernebene um 64 zurückgenommen, mehrere Zentralisierungsmaßnahmen trugen auch zur Kostensenkung bei.

Auch das Risikomanagement wurde verbessert, sagt RI-Finanzvorstand Martin Grüll. Die Kreditvergabekriterien wurden verschärft, das Inkasso gestärkt. Die Kreditrestrukturierung wird immer wichtiger: 4 Prozent der gesamten Privatkredite wurden bisher restrukturiert, besonders viele Umschuldungen wurden in der Ukraine (27 Prozent) und in Ungarn (8 Prozent) durchgeführt.

Bei den Unternehmenskrediten hat die RI bisher 12 Prozent umgeschuldet. Generell werde versucht, zahlungswilligen Kunden bei der Bewältigung ihrer finanziellen Probleme zu helfen, betonte Grüll, wenn Kunden aber nur mehr "Schuldner" sind, vertrete die Bank ihre eigenen Interessen massiv.

Weiter große Marktchancen in Mittel- und Osteuropa

Das Engagement des Konzerns in der Ukraine wird von Stepic weiterhin positiv gesehen. Die Raiffeisen Bank Aval liege mit einer lokalen Kapitalunterlegungsquote von 13,1 Prozent deutlich über den in der Ukraine verlangten 10 Prozent und sei sowohl nach Gesamteinlagen und nach Bilanzsumme die Nummer zwei im Lande. "Wir sind die in der Ukraine am stärksten aufgestellte Bank mit einem hohen Liquiditätspolster", so Stepic.

Belastend wirke in der Ukraine neben der Wirtschaftskrise auch das politische Patt sowie das rechtliche Umfeld, wo ein neues Gesetz die Zwangsverwertung von Immobilien von säumigen Schuldnern bis Ende 2010 einschränken soll. Stepic zeigte sich aber zuversichtlich, dass nach der Sommerpause hier eine gemäßigte Version beschlossen werde.

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