Der Chef der Raiffeisen Bank International kassierte ein zu hohes Gehalt.
Der Chef der börsenotierten Raiffeisen Bank International (RBI), Herbert Stepic, hat 2 Mio. Euro an die Bank rücküberwiesen. Wie der "Standard" (Dienstag) berichtet, hätten sich Stepic' Bezüge für 2012 auf 4,9 Mio. Euro addiert. Und das sei "zu hoch", wird aus einer E-Mail des Bankers zitiert, das dieser am vorigen Freitag seinen Mitarbeitern geschickt habe. Dem Blatt zufolge soll Stepic' Fast-Gage im Raiffeisensektor für enorme Aufregung gesorgt haben. Die Bank legt an diesem Mittwoch ihren Geschäftsbericht 2012 vor. Die Rückzahlung sei nach Drucklegung erfolgt und wird sich nach Worten einer Sprecherin erst in der Bilanz 2013 als Sonderertrag widerspiegeln.
2 Millionen Euro
Den Grund für die Rückgabe erklärte Stepic in der E-Mail so: "Da eine Jahresvergütung in dieser Höhe ... nicht im Einklang mit meinem eigenen Selbstverständnis sowie dem Wertefundament unserer Bankengruppe steht", habe er das Gespräch mit dem Aufsichtsratschef (RZB-Chef Walter Rothensteiner) und dem Personalausschuss des Aufsichtsrats gesucht. Gemeinsam habe man "eine teilweise Rückzahlung als angemessene Reaktion auf diese Situation identifiziert". Er habe die 2 Mio. Euro auch bereits überwiesen, schrieb der Banker, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass "meine Vergütungen deutlich unter dem für 2011 erhobenen Durchschnittswert für CEOs des EuroStoxx 50 von 6,5 Mio. Euro liegen".
Der Löwenanteil der 4,9 Mio. hätte sich aus dem Aktien Optionsprogramm (Share Incentive Program, SIP) ergeben. Das habe wegen seiner Bezugsgrößen zu einer "überdurchschnittlich hohen Zuteilung an Aktien geführt", zudem sei noch ein Bonus für das "außerordentlich gute Jahr 2011 ausgeschüttet", wie die Zeitung unter Berufung auf die Mitteilung an die Mitarbeiter schreibt.