Stronach: "Ich feiere mit einem Glas Wasser"

10.09.2009

Der Magna-Chef sagt im ersten Interview nach der Opel-Übernahme: "Wir haben ein gutes Geschäft gemacht! Ein Geschäft, das auch gut für Österreich ist." Und: "Ich bin sehr glücklich, dass es doch noch geklappt hat. Wir wollten Opel immer haben, darum sind wir auch so offensiv geworden."

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© Kernmayer
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MONEY: Herr Stronach, herzliche Gratulation zum Opel-Deal!
Frank Stronach: Danke. Ich bin natürlich sehr glücklich, dass es doch noch geklappt hat. Wir wollten Opel immer haben, darum sind wir auch so offensiv geworden. Wir sind auch immer weiter drangeblieben und haben deshalb ein gutes Geschäft abgeschlossen. Ich bin sehr zufrieden, weil Opel zuletzt in Österreich doch eine sehr große Präsenz hatte. Das Geschäft ist auch für Österreich gut.

Wenn Sie jetzt auf Ihre Karriere zurückblicken: Ist das Ihr größter Erfolg?
Stronach: (lacht) Ich denke nicht. Der größte Erfolg ist, wenn du deine erste Million machst. Aber ich bin natürlich sehr glücklich, dass es doch noch geklappt hat.

Zuletzt hat sich alles über Monate hingezogen. Kann man sagen, dass sich wieder einmal Ihre Hartnäckigkeit bezahlt gemacht hat?
Stronach: Die Verzögerung hatte viele Gründe. Es hatte mit General Motors zu tun. Aber wir haben Opel als Team an Land gezogen. Da geht es nicht nur um mich. Unser Team hat sehr hart und, wie man sieht, erfolgreich gearbeitet. In diesem Zusammenhang muss ich natürlich den Siegfried Wolf erwähnen. Der Erfolg gehört ihm, er hat wirklich einen guten Job gemacht.

Wie geht es jetzt mit Magna und Opel weiter?
Stronach: Man muss sich das so vorstellen: Opel hat schon lange keinen Profit mehr gemacht, und die Wirtschaft ist zurzeit auch nicht so blühend. Es wird für alle Beteiligten ein harter Weg werden. Wir sind sicher erst am Anfang.

Verraten Sie uns doch ein paar Einzelheiten: Was haben Sie nun mit Opel vor?
Stronach: Wir teilen uns die Opel-Anteile mit der Sberbank. Aber wir wollen auch die Belegschaft beteiligen. Es wird sich ungefähr bei zehn Prozent einpendeln, aber da müssen wir noch Gespräche führen. So haben wir das immer gemacht. Das sorgt nämlich für ein gutes Betriebsklima. Es ist ganz wichtig, dass du in deiner Firma zufriedene Mitarbeiter hast. Sie machen den Erfolg erst möglich, und darum ist es nur normal, dass wir die Belegschaft beteiligen.

Es wurde in den letzten Wochen so viel berichtet. Welche Rolle spielt eigentlich Russland bei dem Geschäft?
Stronach: Es ist kein großes Geheimnis, dass Russland in dem Geschäft eine ganz große Rolle spielen wird. Viele Details haben wir mit Opel schon besprochen, aber es werden noch viel mehr Gespräche folgen. Ich bin soeben in Kanada gelandet. Ende September bin ich wieder in Österreich. Dann schauen wir weiter.

Wie werden Sie Ihren Super-Deal feiern?
Stronach: Mit einem Glas Wasser (lacht). Wie Sie wissen, bin ich ja fast schon im Ruhestand.

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