EU-US-Handelspakt

Studie: TTIP kostet 600.000 Arbeitsplätze

13.11.2014

Pakt bringt Verluste für Arbeitnehmer und Reichen mehr Einkommen.

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© Reuters
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Das zwischen der EU und den USA geplante Freihandelsabkommen TTIP würde in Europa 600.000 Arbeitsplätze kosten und zu Einkommensverlusten in Höhe von 165 bis zu 5.000 Euro pro Person und Jahr führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der US-amerikanischen Tufts University in Massachusetts.

Gemäß der Studie wird sich das Abkommen entgegen der Annahmen der EU-Kommission in Europa nicht nur negativ auf Arbeitslöhne und Arbeitsplätze - sondern auch negativ auf Exporte, Bruttoinlandsprodukt (BIP), Steuereinnahmen und Finanzmarktstabilität auswirken.

Profitieren würden nur Kapitaleinkommen. Während sich der Anteil der Arbeitseinkommen am BIP vermindern wird, werde sich der Anteil von Gewinnen und Zinsen am Gesamteinkommen erhöhen. "Es wird zu einem Transfer von Arbeits- zu Kapitaleinkommen kommen", so Studienautor Jeronim Capaldo.

Geringere Arbeitseinkommen
Das Freihandelsabkommen würde zu geringeren Arbeitseinkommen führen. Mit den größten Verlusten müssten Arbeitende in Frankreich mit 5.500 Euro pro Kopf und Jahr rechnen, in Nordeuropa wären es 4.800 Euro, in Großbritannien 4.200 Euro. Die Arbeitenden in Deutschland würden jährlich 3.400 Euro pro Kopf weniger verdienen.

Mehr Arbeitslose
TTIP könnte in Europa zu rund 600.000 weniger Jobs führen. Auch hier wären die nordeuropäischen Volkswirtschaften am stärksten betroffen. Sie müssten mit einem Verlust von 224.000 Jobs rechnen, gefolgt von Deutschland (-134.000 Jobs), Frankreich (-130.000 Jobs) und Südeuropa (-90.000 Jobs).

Staatsschulden steigen
Unter TTIP würden in Europa auch die Einnahmen der Staaten leiden. Indirekte Steuern wie Mehrwertsteuern würden in allen EU-Ländern sinken, am stärksten in Frankreich (-0,64 Prozent des BIP). Auch die Staatsverschuldung würde in allen EU-Ländern steigen.

"Keine geeignete Strategie"
Laut Studienautor Capaldo wäre die Suche nach höheren Handelsvolumen für die EU keine geeignete Wachstumsstrategie. Im derzeitigen Umfeld von Sparmaßnahmen, hoher Arbeitslosigkeit und geringem Wachstum würde die Erhöhung des Druckes auf Arbeitseinkommen nur weitere wirtschaftliche Aktivitäten schaden. "Unsere Resultate zeigen, dass ein gangbarer Weg, um das Wirtschaftswachstum in Europa wieder anzukurbeln, auf einer starken Politik zur Unterstützung von Arbeitseinkommen liegt", so Capaldo.









 



 

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