Europas größter Zuckerproduzent ist nach 3 Jahren der Umstrukturierung wieder am Weg in die Normalität.
Gesunkene Rohstoffpreise und niedrigere Kosten halfen dem operativen Ergebnis im zweiten Geschäftsquartal auf die Sprünge, das sich im Vergleich zum Vorjahr verfünffachte. Der Umsatz, der im ersten Quartal wegen der Rückgabe von Quotenzucker noch rückläufig gewesen war, hielt sich stabil. An der Börse legte die im MDax notierte Südzucker-Aktie nach Handelseröffnung um 1,33 Prozent auf 14,86 Euro zu.
2009/2010 werde der Konzernumsatz auf dem Vorjahresniveau von 5,9 Mrd. Euro liegen, bestätigte Südzucker seine Prognose. Das operative Ergebnis soll in dem Ende Februar auflaufenden Geschäftsjahr auf rund 400 (Vorjahr: 258) Mio. Euro steigen. Aus der Krise seien keine "ungewöhnlich starken Auswirkungen" zu erwarten. Die begonnene Erholung des Segments Zucker dürfte sich fortsetzen, und auch die übrigen Sparten sollten trotz des schwieriger gewordenen Umfelds ihre Ergebnisse steigern.
Die 2006/2007 eingeläutete Reform des EU-Zuckermarktes mit ihren Quotenrückgaben und Exportbeschränkungen hatte die Branche einiges abverlangt und auch Südzucker zu Umstrukturierungen gezwungen. Werke wurden geschlossen und Mitarbeiter gekündigt. Das Ergebnis des Konzerns brach ein. Im laufenden Geschäftsjahr will der Konzern diese Phase abschließen und in den Folgejahren wieder zu alter Stärke zurückfinden.
Quartalsüberschuss gestiegen
In den Monaten Juni bis August dieses Jahres steigerte Südzucker das operative Ergebnis von 18,3 Mio. auf 90,7 Mio. Euro. Der auf die Südzucker-Aktionäre entfallende Quartalsüberschuss kletterte von 15,3 Mio. auf 55,1 Mio. Euro. Der Umsatz lag mit 1,52 Mrd. Euro um 0,2 % unter dem Vorjahreswert. Sowohl Umsatz als auch Überschuss fielen besser aus als von Analysten erwartet.
Das wichtigste Segment Zucker verbesserte sein Ergebnis von 21,8 auf 51,4 Mio. Euro und hielt seinen Umsatz mit 887 Mio. Euro stabil. Den Spezialitäten, zu denen Tiefkühlpizza und Stärke gehören, halfen die niedrigeren Rohstoffpreise auf die Sprünge. Allerdings sank durch den Verkauf des französischen Alkoholherstellers Ryssen der Umsatz. Die Nachfrage nach Bioethanol, das als Biokraftstoff genutzt wird, beflügelte die börsennotierte Tochter Cropenergies, die am Vortag ihre Geschäftsergebnisse vorgelegt hatte.
Anlaufkosten für die Inbetriebnahme einer neuen Anlage in Belgien minderten allerdings das Spartenergebnis. Das Segment Frucht, das im Vorjahr wegen der Abwertung bei Beständen von Apfelsaft-Konzentraten in die roten Zahlen gerutscht war, wies wieder einen Gewinn aus.