SVA-Angebot an Ärzte im vertragsfreien Zustand

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Die Sozialversicherung der Gewerbetreibenden (SVA) legt jetzt ihren Fokus darauf, die Folgen des vertragsfreien Zustandes ab 1. Juni für die Patienten abzumildern.

Der stellvertretende SVA-Obmann Martin Gleitsmann machte dazu am Mittwoch jenen Ärzten, die sich nicht an die Vorgaben ihrer Kammer halten, ein neues Angebot. Wenn die Ärzte für die SVA-Versicherten die E-Card weiter annehmen, könnten sie damit ganz normal weiter abrechnen und bekämen zusätzlich auch noch ein Tariferhöhung um 4 %. Die Ärzte müssten dafür nichts zusätzlich machen und auch keinen Vertrag für die Direktverrechung unterschreiben, versicherte Gleitsmann.

Der stellvertretende SVA-Obmann forderte die Versicherten auf, die Ärzte darauf anzusprechen. Er bezeichnete dies als "attraktives Angebot", wie viele Ärzte auf eine solche Direktverrechnung eingehen werden, wollte Gleitsmann nicht vorhersagen. Er verwies darauf, dass die Kammer solchen Ärzten mit Klage und Disziplinarverfahren gedroht habe. Wenn aber Ärzte nicht das Finanzielle über alles stellten, dann könnten sie dieses Angebot annehmen, meinte Gleitsmann. Die Empfehlung der Ärztekammer, die Honorare nun um 20 % anzuheben, bezeichnete er hingegen als "frivol".

Ebenso wie die Ärztekammer rechnet auch der stellvertretende SVA-Obmann damit, dass der vertragsfreie Zustand mehrere Monate dauern wird. Die Eckpunkte eines neuen Systems der Zusammenarbeit könnten bis September stehen, fertig könnte es in sieben Monaten oder maximal in neun bis zehn Monaten sein, wenn beide Seiten ordentlich daran arbeiteten.

Chancen, den vertragslosen Zustand ab 1. Juni noch abzuwenden, sieht Gleitsmann "eher nicht." Er hält es auch für "sehr unwahrscheinlich", dass die Aufforderungen von Gesundheitsminister Stöger an die Streitparteien noch einen Erfolg bringen werden. Gleitsmann warf der Ärztekammer neuerlich vor, alle Angebote abgelehnt zu haben.

Für ein neues System der Zusammenarbeit habe die SVA der Ärztekammer bereits Eckpunkte überreicht, erklärte Gleitsmann. Dabei gehe es einerseits um den Aufbau eines neuen Hausarzt- oder Vertrauensarzt-Systems und um eine integrierte Versorgung mit einer Vernetzung zu den Spitäler und den Ambulanzen. Andererseits wollen man von der Mengen- zu einer verstärkten Qualitätsfinanzierung kommen. Qualität im Gesundheitswesen solle gemessen und auch finanziell belohnt werden.

Gleitsmann betonte auch, dass die Gewerbeversicherung keineswegs nur reiche Versicherte betreue. So hätten fast 60 % der Versicherten die Mindestbeitragsgrundlage unter 1.000 Euro, und zudem seien rund 200.000 Versicherte Ein-Personen-Unternehmen.

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