Die Airline hat in den ersten 9 Monaten einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Auch der Umsatz ging zurück. Dennoch kann sich das Ergebnis im Vergleich zur Konkurrenz sehen lassen.
Der operative Gewinn sackte von Jänner bis Ende September um 70 % auf 113 Mio. Franken (74,8 Mio. Euro) ab. Der Betriebsertrag schmolz um 18 % auf 3,236 Mrd. Franken.
Wegen der Wirtschaftskrise würden immer weniger Passagiere Erste Klasse oder Businessklasse buchen und dafür Economy fliegen, erklärte die Fluggesellschaft am Donnerstag in einem Communiqué. Zudem sei der Preiskampf immer härter geworden.
"Die anhaltende Krise hat diesen Trend weiter beschleunigt", hiess es weiter. "Ich sehe das Licht am Ende des Tunnels noch nicht. Viele Firmen halten immer noch an ihren restriktiveren Reiseregeln fest", sagte der neue Swiss-Chef Harry Hohmeister in einem Interview mit der "Basler Zeitung".
Auch das Frachtgeschäft sei unbefriedigend verlaufen. Sorgen bereite ihm ebenfalls der Anstieg des Ölpreises, sagte Hohmeister.
Trotzdem habe die Swiss im Wettbewerbsvergleich ein gutes Ergebnis erreicht, betonte Hohmeister. Der Mutterkonzern Lufthansa schrieb in den ersten 9 Monaten wegen der anhaltend schwachen Nachfrage erneut rote Zahle.
Krisenfolgen unter Kontrolle
Dank dem Druck auf die Kosten habe die Swiss die Auswirkungen der Wirtschaftskrise bisher weitgehend unter Kontrolle. Die Swiss spüre die Krise zwar genauso wie andere Fluggesellschaften auch, sagte Hohmeister der "BaZ": "Wir sind nur möglicherweise in der Krisenbewältigung besser."
Die Fluggesellschaft habe ihre Kapazitäten vor allem im Interkontinentalverkehr der gesunkenen Nachfrage angepasst und einzelne Flugfrequenzen reduziert. In den ersten neun Monaten wurde das Angebot gegenüber dem ursprünglichen Flugplan um 5 % gekürzt. Der Langstreckenverkehr wurde dabei um 7 % gestutzt, die Europaflüge um 3 %.
Die Auslastung auf den Interkontinentalflügen sank durchschnittlich um 2,9 Punkte auf 81,6 %, während sie auf den Europastrecken um 1,3 Punkte auf 74,5 % zulegte. Die Swiss beförderte von Jänner bis September 10,3 Mio. Passagiere. Das sind 1,3 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
Zudem wolle die Swiss insbesondere bei den Kosten ansetzen, die den Flugbetrieb und den Kunden nicht direkt tangierten. "Wir müssen langfristig in den administrativen Bereichen deutlich schlanker werden", sagte Hohmeister in einem gleichentags erschienenen Interview mit dem "Tages-Anzeiger".
"Aber über Entlassungen reden wir hoffentlich auch mittelfristig nicht", sagte der Swiss-Chef weiter. Die Schweizer Airline beschäftigte Ende September 7.383 Mitarbeitende. Das sind 46 mehr als Ende vergangenes Jahr.