3.500 Niederländer und ihre Schlittschuhe auf dem gefrorenen Weißensee - die "alternative holländische Elf-Städte-Tour" hat in ihrer 22. Auflage wieder Einzug in Oberkärnten gehalten. Tausende Eissportfanatiker pilgern alljährlich an den malerischen Bergsee, um sich in Marathonläufen zwischen 50 und 200 km zu messen. Das sportliche Event bringt der Region bis zu 35.000 holländische Nächtigungen.
Seit 16. Jänner finden bereits Rennen statt, an den sogenannten Volksläufen, die auch für Hobbysportler zugänglich sind, beteiligen sich bis zu 1.200 Personen. Heute werden die offenen Niederländischen Meisterschaften ausgetragen und als Höhepunkt wird am Samstag, dem Abschlusstag, ein Rennlauf für Profis über 200 km veranstaltet.
"An den Meisterschaften und Profirennen nehmen nur die Besten der Besten teil, aber grundsätzlich wird hier Breitensport mit Profisport kombiniert", erklärte Arno Kronhofer, Leiter der Tourismusinformation Weißensee.
Bei den Läufen geht es weniger um Zeit als darum, die vorgeschriebene Distanz zu bewältigen. "Teilweise starten die Leute um 7 Uhr früh mit Stirnlampen und kommen gegen 18.00 Uhr zurück", sagte Kronhofer.
Heuer kann aufgrund der anhaltenden Kälte sogar der ganze See zum Eislaufen genutzt werden. Nach Angaben der Veranstalter ist das jährliche Treffen auf dem 6,5 Quadratkilometer großen See gemessen an der Teilnehmerzahl die größte Eissportveranstaltung der Welt.
Warum die holländische Elf-Städte-Tour in Kärnten stattfindet, hat einen ganz einfachen Grund: In den Niederlanden gibt es im Schnitt nur alle 20 Jahre genügend Eisflächen, um einen Marathon zu laufen. Daher beschloss man 1989, auf den praktisch eissicheren Weißensee auszuweichen. Die Region profitiert davon enorm, die Eisschnellläufer machen laut Kronhofer mittlerweile rund die Hälfte der etwa 120.000 Nächtigungen in der Wintersaison aus.
