Leasing-Pläne
Telekom Austria Mitarbeiter drehen Daumen
07.04.2011
Aufgrund Umstrukturierungen haben 700 Mitarbeiter momentan keine Tätigkeit.
Die Telekom Austria will ihre überzähligen Mitarbeiter verleasen. Laut Betriebsratschef Walter Hotz sind derzeit 700 Mitarbeiter ohne Tätigkeit bei dem börsenotierten Marktführer beschäftigt. "Wir sind mit allen großen Personalvermittlern, wie etwa Trenkwalder oder Manpower, in Kontakt, um unsere Leute extern unterzubringen", sagte Betriebsrat Walter Hotz zum "WirtschaftsBlatt". Scheidende Telekom-Mitarbeiter behalten auch im neuen Unternehmen ihren Beamtenstatus und sollen kein Geld verlieren.
Lohnkosten teilen
Die Lohnkosten teilen sich der neue Arbeitgeber und die Telekom, wobei Letztere den größeren Teil übernehmen wird. Das Modell beruht auf Freiwilligkeit und beinhaltet ein Rückkehrrecht, wie Hotz betonte. Zeitliche Begrenzung für die Dauer der Leiharbeit gibt es demnach nicht. Die Zielgruppe seien Telekom-Techniker, die aufgrund von Restrukturierungen den Job verlieren. Heuer ist die Aktion auf 80 Personen begrenzt. Sollte der Testlauf klappen, könnten im kommenden Jahr Hunderte freigestellte Telekom-Mitarbeiter so wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert werden. "Bis Ende 2012 könnten wir dieses und andere Programme auf jene 700 Mitarbeiter ausweiten, die seit der großen Freistellungswelle 2009 noch ohne Tätigkeit sind", so Hotz. Die Telekom müsse hierfür nicht einmal Geld in die Hand nehmen, weil die entsprechenden Rückstellungen schon damals, im Jahr 2009, getätigt worden seien.
Weitere Neuerungen
Neben dem Leasingmodell setzt die Telekom dem Bericht zufolge auf eine weitere Neuerung. "Wir bieten jetzt auch Arbeiten für externe Auftraggeber an. So werken etwa Telekom-Techniker für ein IT-Projekt der voestalpine." Hinzu kommt, dass auch weiterhin Umschulungen und der Wechsel in Bundesdienststellen forciert werden. "Unser Wiedereinstiegsprogramm steht damit auf vier Säulen. Teure Freistellungen soll es künftig nicht mehr geben", so Hotz. Die Telekom-Führung hat sich zu den neuen Plänen vorerst nicht geäußert.
Auch das Karenzierungsmodell für Mitarbeiter, die älter als 53 sind, stößt auf große Resonanz. Laut Hotz haben es bereits rund 350 Mitarbeiter angenommen. Zählt man diverse Golden Handshakes sowie Umsteiger in den Bundesdienst dazu, haben heuer bereits 500 Mitarbeiter von den Sozialplänen Gebrauch gemacht. Für Betriebsrat Hotz ist die TA so auf dem richtigen Weg. "Betriebsrat und Geschäftsführung ziehen derzeit an einem Strang."