Der Umsatzrückgang um 3,1 Prozent blieb im Rahmen der Erwartungen.
Die Telekom Austria hat 2010 trotz eines Umsatzrückgangs um 3,1 Prozent auf 4,65 Mrd. Euro ihren Nettogewinn auf 195,2 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Dass der Nettogewinn deutlich unter den Erwartungen der von der APA befragten Analysten lag, die im Schnitt mit 282,7 Mio. Euro gerechnet hatten, sei auf Zinsschwankungen bei Restrukturierungsrückstellungen zurückzuführen, die sich mit rund 60 Mio. Euro ausgewirkt hätten.
Das um Wertberichtigungen und Restrukturierungseffekte bereinigte EBITDA ging 2010 um 9 Prozent auf 1,646 Mrd. Euro zurück. Das EBITDA inklusive Restrukturierung und Abwertungen wurde 2010 um 4 Prozent auf 1,504 Mrd. Euro gesteigert. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBIT) stieg um 27,3 Prozent auf 437,9 Mio. Euro. Der Grund dafür liege in den Abwertungen in Weißrussland und Serbien im Jahr 2009, die 2010 nicht mehr notwendig gewesen seien, heißt es zur Erklärung.
Free Cashflow gesunken
Der operative Cashflow stieg um 12,1 Mio. Euro auf 1,398 Mrd. Euro. Der als Kennzahl für die Eigenfinanzierung der Gruppe maßgebliche Free Cashflow sank wegen der höheren Investitionen - vor allem in den forcierten Ausbau des "Giganetzes" in Österreich - um 7 Prozent auf 652 Mio. Euro. Der Free Cashflow je Aktie beträgt 1,47 Euro, davon werden wie im Vorjahr 0,75 Euro je Aktie an Dividende ausgeschüttet. Das entspricht einer Dividendenrendite von mehr als 7 Prozent, gemessen am aktuellen Kursniveau.
Für 2011 erwartet der TA-Vorstand Gruppenerlöse bis zu 4,6 Mrd. Euro. Die angesichts einer regulatorisch bedingten Senkung der Roaminggebühren und der Interconnection Fees zu erwartenden Ertragsrückgänge will man "in engen Grenzen halten", als Ziel wird ein bereinigtes EBITDA von 1,6 Mrd. Euro angepeilt.
Verluste im 4. Quartal
Im 4. Quartal 2010 schrieb die Telekom Austria unterm Strich rote Zahlen. Das Betriebsergebnis fiel mit -38,5 Mio. Euro (Q4 2009: 120 Mio.) negativ aus, ebenso der Jahresüberschuss mit -61,3 Mio. Euro (Q4 2009: 63,6 Mio.). Der Verlust pro Aktie betrug 0,14 Euro und somit gleich hoch wie im 4. Quartal 2009. Die festgelegte Dividenden-Untergrenze von 0,76 Euro für die Jahre 2011 und 2012 wurde am Mittwoch bestätigt.
Die Investitionen in Sachanlagen stiegen 2010 um 7 Prozent auf 763,6 Mio. Euro, wovon 516 Mio. Euro in Österreich vor allem in den Netzausbau geflossen sind. Die Investitionen in Österreich wurden um 22 Prozent erhöht. Trotz der höheren Investitionen wurde die Nettoverschuldung des Unternehmens um 310 Mio. Euro auf 3,3 Mrd. Euro reduziert.