Prozess

Telekom: "Kronzeuge" packte aus

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Schieszler belastet Ex-Vorstände Colombo und Fischer - Entlastung für Sundt.

Am vierten Verhandlungstag des Prozesses zur Kursaffäre bei der Telekom Austria (TA) sagte am Montag der „Kronzeuge“ Gernot Schieszler aus. Der frühere TA-Manager, selbst in diverse Korruptionsskandale bei der Telekom verwickelt, hat vor der Justiz in rund 30 Einvernahmen umfassende Aussagen getätigt, durch die etwa der aktuelle Prozess erst möglich wurde. Er hofft auf den Kronzeugenstatus – ihm würde dann nur eine Geldbuße drohen.

Schieszler belastet Colombo und Fischer, entlastet Sundt
Vor Richter Michael Tolstiuk belastete Schieszler gestern die angeklagten Ex-TA-Vorstände Fischer und Colombo. Sie hätten das „Go“ dafür gegeben, dass Broker Wanovits den Kurs der TA-Aktie Ende Februar 2004 hinauftrieb, damit ein 8,8 Mio. Euro schweres Bonusprogramm für Manager fällig wurde. Eine Entlastung gab es von Schieszler für den ebenfalls angeklagten Ex-TA-Chef Sundt: Dieser sei nicht einbezogen gewesen.

Wanovits habe man im Vorfeld – auf Erfolgsbasis – ein Honorar von 1,5 bis 2 Mio. Euro zugesagt. Ihm sei bewusst gewesen, dass das „kein reales, echtes und ehrliches Geschäft war“, sagte Schieszler. Detailreich schilderte er drei Bargeldübergaben an Wanovits am Wiener Naschmarkt.

Versteckt wurde das Wanovits-Honorar im Scheinauftrag für eine Osteuropa-Studie für 1,5 Mio. Euro an den Lobbyisten Hochegger. Die Studie war in Wahrheit schon fertig, erstellt in der TA selbst.


 

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