Obwohl der Ölpreis auf dem tiefsten Stand seit Februar ist, bleibt Spritpreis hoch.
Wien. Am Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 92,37 Dollar und damit rund 0,4 Prozent weniger als am Vortag. Im Tagesverlauf war der Brent-Preis zeitweise auf gut 91 Dollar und damit den tiefsten Stand seit Februar gefallen. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel gar um 0,6 Prozent auf 86,31 Dollar. Das war ebenfalls eine Korrektur nach unten in Richtung Jahrestief.
An den Tankstellen ist der Trend aber nicht angekommen, der Preis an der Zapfsäule bleibt konstant: Benzin liegt bei 1,60 und 1,70, Diesel bei 1,90. Ab 1. Oktober könnte es sogar wieder in Richtung zwei Euro und mehr gehen, da die CO2-Steuer hinzugerechnet werden wird. Mehr dazu HIER.
Gewinnmargen treiben die Spritpreise an
Rekordhoch. Vor dem Ukrainekrieg bewegten sich die Preise für Öl und Sprit relativ im Gleichschritt. Im geringen zeitlichen Abstand wurden Preisreduktionen weitergegeben. Jetzt ist die Entwicklung völlig entkoppelt, was zu extremer Preisgestaltung führt: „Speziell die Dieselpreise entwickeln sich überhaupt nicht wie die Rohölpreise“, sagt Martin Grasslober vom ÖAMTC zu ÖSTERREICH. Grund dafür seien massive Einschränkungen im Produktionsbereich, vor allem bei Diesel.
Hohe Raffineriemargen haben den Spritpreis zuletzt nach oben getrieben, kritisierte auch die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) in ihrer Branchenuntersuchung zum heimischen Treibstoffmarkt. Es seien „konkrete Anhaltspunkte für stark gestiegene Bruttomargen bei den Raffinerien festgestellt worden“, so die Wettbewerbshüter. Bei den Tankstellen selbst gebe es keine höheren Bruttomargen, so die Experten.