Österreichs Solarwärmebranche ist mit der diesjährigen Entwicklung mehr als zufrieden. Der Markt laufe, von der Krise keine Spur, kommentierte Roger Hackstock, Geschäftsführer des Interessenverband Austria Solar, die Förderantragszahlen für das erste Halbjahr 2009. Das Plus gegenüber dem Vergleichszeitraum 2008 liege bei 29 Prozent (bisher insgesamt 8.466 Anträge). Zudem seien 900 zusätzliche Arbeitsplätze in der gesamten Wertschöpfung (Produktion, Vertrieb, Installation) geschaffen worden.
Besonderes Augenmerk legt der Verband nun auf das dritte Quartal. Darin werde sich letztlich die ganzjährige Entwicklung spiegeln, so Hackstock. Im ersten Halbjahr seien nämlich noch Förderanträge für bereits 2008 installierte Anlagen eingelangt.
Spitzenreiter beim Zuwachs an Anträgen ist laut der Statistik Niederösterreich mit plus 65 Prozent vor Oberösterreich (+ 50 Prozent) und der Steiermark (+ 35 Prozent). Ein Minus fuhren dagegen Tirol (- 27 Prozent), Kärnten (- 14 Prozent) und Salzburg (- 13 Prozent) ein. "Das können sich selbst unsere Mitglieder vor Ort nicht erklären, an den Förderungen kann es nicht liegen", meinte Hackstock.
Oberösterreich bleibt Spitzenreiter
Bei den bestehenden Anlagen sei nach wie vor OÖ Spitzenreiter. Jeder vierter Kollektorquadratmeter ist laut Austria Solar dort installiert. Dagegen hinke Wien noch immer hinterher. "Da gibt es noch genug Potenzial", so Hackstock.
Der Trend gehe zudem hin zur solaren Heizung. Mittlerweile werde bereits jede zweite neu installierte Anlage dafür verwendet, in der Vergangenheit sei es lediglich jede dritte gewesen. Ebenso beobachtet der Verband eine Tendenz hin zur "solaren Sanierung". 83 Prozent (2008) der Neuinstallationen wurden demnach an bestehenden Gebäuden errichtet.
Der durchschnittliche österreichische Fördersatz bei Privaten liegt laut Austria Solar bei 20 Prozent der Investitionskosten. Für das zweite Halbjahr sei noch genug Geld in den Fördertöpfen der Länder, versicherte der Verband.