Mit einem radikalen Schnitt beim Führungspersonal will ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger Ordnung schaffen in seinem kriselnden Industriekonzern. Drei der insgesamt sechs Vorstandsmitglieder müssen nach Korruptionsvorwürfen und hohen Verlusten in Amerika gehen. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat begrüßten die Pläne als "Signal für einen Neuanfang".
Die Nachricht kam wie ein Donnerschlag: Mit Edwin Eichler, Olaf Berlien und Jürgen Claassen soll jedes zweite Vorstandsmitglied den Konzern zum Jahresende verlassen. Dies habe der Personalausschuss des Aufsichtsrats dem Gremium am Mittwoch empfohlen, teilte ThyssenKrupp mit. Damit zieht Deutschlands größter Stahlkonzern Konsequenzen aus dem Milliardendebakel beim Bau von Stahlwerken in Brasilien und den USA sowie der Aufdeckung einer Reihe von Korruptionsfällen.
Der Schritt diene den "notwendigen Veränderungen des Führungssystems und der Führungskultur im Konzern" und sei ein "klares Signal nach außen und nach innen", hieß es.