Der Gehalts-Report
Top-Bosse kassieren bis zu 207 Mal mehr
29.04.2017
Topverdiener werden immer reicher, Schlechtverdiener bekommen immer weniger.
Zig Millionen Menschen gehen am Montag, am Tag der Arbeit, weltweit wieder für mehr Lohngerechtigkeit auf die Straße. Fix ist aber: Auch im Jahr 2017 sieht es damit in Österreich noch immer schlecht aus. ÖSTERREICH hat die Details:
Massive Lohnunterschiede zwischen den Branchen
- Männer bevorzugt. Laut aktuellem Einkommensbericht des Rechnungshofes gibt es aktuell in Österreich mehr als 4,2 Millionen unselbstständig Erwerbstätige – so viel wie nie zuvor. Das mittlere Brutto-Jahreseinkommen liegt aktuell bei 26.678 €, wobei Männer auf 33.012 €, Frauen aber nur auf 20.334 € kommen. Betrachtet man nur die 2,1 Mio. Vollzeit-Erwerbstätigen, bleibt weiterhin ein deutlicher Lohnunterschied zwischen Männern (42.364 €) und Frauen (35.023 €) (siehe rechts).
- Massive Unterschiede. Während es ein Geschäftsführer allerdings locker auf ein Jahreseinkommen von über 150.000 € bringt, müssen Köche, Gärtner oder Taxifahrer meist mit einem Jahreseinkommen von unter 20.000 € auskommen. Der Grund: Gerade hier gibt es sehr viele Teilzeitkräfte.
- Manager cashen ab. Unglaublich dagegen im Vergleich, was österreichische Topmanager verdienen. Laut jüngsten Berechnungen der Arbeiterkammer wurden den Vorständen der Börsenunternehmen im Schnitt 2016 1,5 Millionen Euro Jahresgage überwiesen! Spitzenreiter: Andritz-Chef Wolfgang Leitner mit 3,71 Mio. € – das ist 207 Mal so viel, wie beispielsweise ein Gärtner verdient!
-
Einkommensschere geht auf. Die schlechte Nachricht: Seit 1998 ist laut Berechnungen der Experten die Einkommensschere zwischen Arm und Reich noch weiter auseinandergegangen. Während die 10 % mit dem höchsten Einkommen ein inflationsbereinigtes Gehaltsplus von 4,3 % verbuchten konnten, sank der Lohn für die 10 % mit dem niedrigsten Einkommen im selben Zeitraum um 35,1 %.
D. Müllejans