Wegen Teuerung

Tourismus boomt, aber Gäste geben weniger aus

21.09.2023

Der Sommer war besser als vor der Pandemie, allerdings bleibt weniger in den Kassen der Betriebe.

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Das Reisefieber grassiert wieder nach dem covid-bedingtem Absturz. Allerdings geben Reisende wegen der Rekord-Inflation weniger aus, das zeigt eine Analyse des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo.

Mehr Gäste und Nächtigungen

Österreich als Destination liegt im Trend: Die Zahl der Gäste (+1 %) und auch der Nächtigungen (+2 %) übertraf in der ersten Sommerhälfte sogar die Zeit vor der Pandemie. Allerdings blieben die realen Einnahmen um fast 12 % unter dem Vergleichswert von 2019. Nominell stiegen die Umsätze von Mai bis Juli 2023 hingegen um 14,5 %.

Im Gesamtjahr 2023 könnte die Bilanz etwas hinter den Erwartungen zurückbleiben. "Im Gegensatz zu den Ankünften und Nächtigungen konnten die preisbereinigten Umsätze der Tourismuswirtschaft das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreichen", schreibt das Wifo in seinem Bericht.

Viel Schnee könnte Reise-Jahr retten

Die mengenmäßige Nachfrage im Jahr 2023 könnte um rund 1,7 Prozent unter dem Vergleichswert von 2019 liegen, prognostiziert das Institut. Auch der Beitrag des Tourismus zur heimischen Wirtschaftsleistung werde das Vorkrisenniveau nicht ganz erreichen. "Ein schneereicher Winterbeginn könnte die Aussichten jedoch verbessern", so das Wifo.

Alarm-Ruf der Hoteliers 

Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) ist alarmiert und fordert ein Eingreifen der Politik. Die Energiekosten müssten runter, Investitionen befeuert statt eingebremst werden, so ÖHV-Präsident Walter Veit. Der Branchenvertreter schlägt kürzere Abschreibungsdauern vor, um den Wirtschaftsmotor am Laufen zu halten.

Besonders gut lief es heuer von Mai bis Juli in den alpinen Regionen, in denen die Nächtigungen im Schnitt um fast 4 Prozent über dem Vergleichszeitraum 2019 lagen. "Aufgrund des Klimawandels können diese Regionen auch in den kommenden Jahren mit einer verstärkten Nachfrage in der Sommersaison rechnen, wodurch das Problem des 'Overtourism' auch die alpinen Destinationen betreffen wird", heißt es seitens des Wifo.

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