Der deutsche Reisekonzern TUI lässt die Coronakrise hinter sich: Der saisonal übliche Verlust im Winterquartal halbierte sich und die Reisenachfrage ist bei gestiegenen Preisen hoch, wie das Unternehmen am Dienstag erklärte.
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres stieg der Umsatz um fast 60 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 3,8 Mrd. Euro, der bereinigte operative Verlust belief sich auf 153 Mio. Euro.
Alle Geschäftseinheiten seien erstmals wieder in Betrieb gewesen. "In einem weiterhin anspruchsvollen Marktumfeld profitierte die TUI von der anhaltenden Reisebereitschaft der Menschen", erklärte das Unternehmen.
Die Erholung geht trotz Konjunkturflaute und hoher Inflation unvermindert weiter. An den beiden größten Märkte Großbritannien und Deutschland habe es seit dem Jahreswechsel sehr starke Buchungstage gegeben. In den letzten vier Wochen habe das Gesamtvolumen das Niveau vor der Pandemie bei gleichzeitig höheren Durchschnittspreisen übertroffen. TUI-Chef Sebastian Ebel sprach von einer ermutigenden Buchungsdynamik für den Sommer. Er will das Wachstum mit neuen Produkten, Kunden und damit höherem Marktanteil vorantreiben. Im laufenden Geschäftsjahr soll das bereinigte Betriebsergebnis deutlich steigen.
Dank der guten Geschäftsentwicklung will der Reisekonzern bis Ende des Jahres die restlichen Corona-Staatshilfen an den Staat zurückzahlen. Auf der virtuellen Hauptversammlung am Dienstag sollen die Aktionäre grünes Licht geben für eine Kapitalerhöhung im Volumen von voraussichtlich 1,6 bis 1,8 Mrd. Euro. Der Kapitalrahmen dafür wurde bereits von der Hauptversammlung im vergangenen Jahr genehmigt. Für den Vollzug soll aber das Grundkapital des in London erstnotierten Unternehmens herabgesetzt werden und die Zahl der Aktien durch Zusammenlegung reduziert werden. Dem müssen die Aktionäre noch zustimmen. "Wir werden die staatlichen Hilfen ablösen und die TUI fitmachen für profitables Wachstum", erklärte Finanzchef Mathias Kiep.