Der Tullner Druckerei Goldmann AG steht eine zweite Kündigungswelle innerhalb eines Jahres bevor. Wie das Unternehmen seinen 246 Mitarbeitern im Rahmen einer Betriebsversammlung mitteilte, werden Teile der Endfertigung in die Töchter nach Tschechien und Ungarn ausgelagert und 30 Mitarbeiter gekündigt. Bereits im Frühjahr verloren rund 40 Personen ihren Posten bei der Großdruckerei.
Sinkende Preise, europaweite Konkurrenz und weniger Aufträge wurden als Gründe für die Verlagerung und den Personalabbau genannt. Als "Restrukturierungsaktivitäten" bezeichnete es Vorstand Ernst Mühlmann.
Von einem "schmerzvollen Einschnitt" für die Mitarbeiter sprach Betriebsrat Rene Strametz und betonte: "Wir werden aber die Gespräche aufrechterhalten und die Entwicklung für den Standort Tulln genau und kritisch beobachten."
AKNÖ-Präsident Hermann Haneder nannte die Goldmann Druck AG einen "Paradebetrieb einer ganzen Region". Er hoffe, so Haneder, dass die Betroffenen an der eingerichteten Arbeitsstiftung teilnehmen.
Mit dem Wechsel der Tageszeitung "Der Standard" zu einer anderen Druckerei hätten die Kündigungen "nichts zu tun". Der Abgang der Zeitung betreffe die Goldmann Zeitungsdruck GmbH. Hier würde deswegen von einem Dreischichtbetrieb auf eine Schicht zurückgefahren, von 36 Mitarbeitern auf zwölf reduziert. Rund 30 Personen, die im Expedit fallweise beschäftigt waren, werden weiterhin eingesetzt, aber "nur mehr am Tag und seltener", so Mühlmann.