UBS kündigt neue Konzern-Strategie an

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Die Schweizer Großbank will nach dem Vergleich mit den USA im November eine neue Strategie vorstellen, erklärte Verwaltungsratspräsident Kaspar Villiger. Das Risiko, dass die Steueraffäre in den USA noch nicht ausgestanden sei, wertet Villiger als "sehr begrenzt". Der Druck richte sich nicht mehr gegen die Großbank, sagte der seit vier Monaten amtierende Verwaltungratspräsident und ehemalige Bundesrat in Interviews mit der Sonntagspresse.

Villiger bekräftigte, dass die UBS dem Bund für den Vergleich angefallene Kosten vergüten werde: "Wir sind uns natürlich bewusst, dass diese Probleme wegen des Verhaltens der UBS akut geworden sind. Darum sind wir selbstverständlich bereit, das Ganze zu finanzieren", sagte er der "NZZ am Sonntag".

Im Einklang mit der neuen Strategie müssten die weltweit 70.000 Mitarbeiter vorleben, dass der Kunde im Zentrum des Geschäfts stehe. Das Swiss-Banking habe weiter Zukunft, solange es instabile Länder und instabile Währungen gebe, weil dadurch das Bedürfnis vorhanden sei, Gelder in stabilen Ländern anzulegen.

Villiger warnt indessen vor einem automatischen Informationsaustausch, wie er von einigen europäischen Regierungen gefordert wird: "Es besteht ein erhebliches Risiko der Verschiebung größerer Vermögen in den asiatischen Raum", sagte der UBS-Präsident dem "SonntagsBlick".

Als VR-Präsident werde er alles daran setzen, dass die Bank rasch wieder in die Gewinnzone zurückkehre. Die im Vergleich zum ersten Quartal solidere Kapitalisierung der UBS und der operative Gewinn im zweiten Quartal habe das Vertrauen in die Bank an den Märkten verbessert, so Villiger.

Image-Kampagne in den USA

Um das ramponierte Ansehen des Finanzplatzes Schweiz in den USA aufzubessern, will der Schweizer Bund unterdessen 2 Mio. Franken (1,3 Mio. Euro) für eine Image-Kampagne ausgeben. Das Ansehen der Schweiz in den USA habe generell aber nicht gelitten, sagte Außenministerin Micheline Calmy-Rey der Schweizer "SonntagsZeitung".

Calmy-Rey hat keine Angst, dass andere Staaten dem Beispiel der USA folgen und Informationen über UBS- Kunden einfordern. Die Einigung mit den USA stelle kein Präjudiz dar. Die Außenministerin schließt aber nicht aus, dass andere Schweizer Banken ins Visier der US-Behörden geraten. Dies allerdings nur, wenn die Banken gleich gehandelt hätten wie die UBS, sagte sie der Westschweizer Zeitung "Matin Dimanche".

Am Freitag hatte allerdings Kanada angedeutet, die Beziehung von Kanadiern zur UBS untersuchen und nach versteckten Vermögen in der Schweiz suchen zu wollen. "Es könnte eine recht große Zahl Kanadier geben, die nicht deklariertes Geld im Ausland haben", sagte der das Steueramt zuständige Minister Jean-Pierre Blackburn.

Für September ist ein Treffen zwischen den kanadischen Behörden und der UBS geplant. Der kanadische Staat werde auch Rechtsmittel anwenden, sollte die UBS nicht kollaborieren, sagte Blackburn.

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