Nach dem Umsturz in der Ukraine braucht das Land laut Übergangsregierung Finanzhilfe von bis zu 25,5 Mrd. Euro. Dies sei der Bedarf für 2014 und 2015, so Finanzminister Juri Kolobow am Montag. Er rief den Westen zur Organisation einer Geberkonferenz in den nächsten zwei Wochen auf. Russlands Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew sprach indes von Konsequenzen für Kiew durch die aktuelle Entwicklung.
Der erst am Wochenende vom Parlament bestimmte Übergangspräsident Alexander Turtschinow hatte zuvor gewarnt, die Ukraine stehe nach dem Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch am Wochenende vor dem Staatsbankrott. Die USA und der Internationale Währungsfonds (IWF) stellten dem Land bereits Unterstützung in Aussicht. Aus der EU gab es ähnliche Stimmen. Der Westen ist sich dabei weitgehend einig, dass Hilfen an Bedingungen geknüpft werden sollten.
Allerdings dürfte Moskau die Entwicklung in der Ukraine nicht einfach so hinnehmen: Russlands Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew sah durch den Umsturz in Kiew auch die Wirtschaft des eigenen Landes bedroht. "Die Lage ändert sich dort ja täglich", so Uljukajew zum deutschen Handelsblatt (Montagausgabe). "Aber schon jetzt ist klar, dass die Ukraine vor einer Rezession steht." Das habe sowohl Auswirkungen auf die ukrainisch-russischen Gemeinschaftsunternehmen als auch auf russische Banken, die im Nachbarland stark engagiert seien.