Erste Bank: Durchschnittlich 5.700 Euro für die nächsten zwölf Monate geplant - Auch Kreditsummen höher - ING-Diba: 28 Prozent sparen regelmäßig - "Notgroschen" Sparziel Nummer eins
Die Österreicher wollen heuer etwas mehr sparen bzw. veranlagen, geht aus einer Integral-Umfrage im Auftrag der Erste Bank für das vierte Quartal 2012 hervor. Auch die geplanten Kreditsummen sind höher. Eine Besserung der Wirtschaftslage sehen rund 35 Prozent. Aus einer Umfrage der Direktbank ING-Diba geht hervor, dass mehr als jeder vierte Österreicher regelmäßig spart - das sei der Spitzenwert in Europa.
Durchschnittlich rund 5.700 Euro planen die Österreicher der Erste-Bank-Umfrage zufolge in den nächsten zwölf Monaten zu sparen und in diverse Anlageprodukte zu (re)investieren, teilte die Erste Bank heute, Freitag, mit. Das ist gegenüber dem Vorjahreswert ein Plus von 4,4 Prozent bzw. 240 Euro. Im Vergleich zum dritten Quartal sind es um 34 Prozent mehr: Ende September standen auf Zwölf-Monats-Sicht 4.250 Euro zur Verfügung.
Zu Jahresbeginn sei die verfügbare Summe traditionell größer. "Am Jahresende laufen viele Sparbücher aus bzw. wird bei den Jahres-Checks der Wertpapierdepots wieder viel umgeschichtet und neu veranlagt", so Erste Bank-Vorstand Peter Bosek.
Beliebteste Sparform ist laut Erste Bank-Mitteilung weiter das Sparbuch (unverändert 66 Prozent), gefolgt vom Bausparer (55 Prozent/minus 5 Prozent) und der Lebensversicherung (40 Prozent/minus 4 Prozent). Zugelegt hätten Fonds (18 Prozent/plus 3 Prozent) und Anleihen (plus 4 Prozent).
Größere Anschaffungen planen in den nächsten zwölf Monaten 35 Prozent (Vorjahr 31 Prozent) der Befragten. 13 Prozent wollen diese über einen Bankkredit finanzieren. Die durchschnittliche Kredithöhe wird mit 78.800 Euro (Vorjahr 68.800 Euro) um 14,5 Prozent höher genannt.
Der Anteil jener, die überhaupt sparen wollen, war in der Erste-Bank-Umfrage mit 83 Prozent um 3 Prozentpunkte niedriger als im vierten Quartal 2011. Einen Wert in ähnlicher Größenordnung ergibt auch die Internationale TNS-Umfrage für ING-Diba: 21 Prozent gaben an, gar nicht zu sparen. Das sei der drittniedrigste Wert hinter Polen (16 Prozent) und Frankreich (19 Prozent). Schlusslicht seien die Italiener: Hier spare mehr als jeder Zweite nicht (55 Prozent).
Sparziel Nummer eins sei der Notgroschen, so die ING-Diba heute in einer Pressemitteilung. Europaweit sei es damit den Österreichern - neben Luxemburgern und Deutschen - am wichtigsten, ihren Lebensstandard abzusichern (je 60 Prozent).
28 Prozent der Österreicher sparten regelmäßig, das ist Platz eins in Europa. An zweiter Stelle lägen die Franzosen (25 Prozent), gefolgt von den Tschechen (24 Prozent) und Deutschen (22 Prozent). Jeder zweite Österreicher spare zumindest dann, wenn es sich finanziell gerade ausgeht.
Für 63 Prozent der Österreicher sei es kein Problem, drei Monate vom Ersparten zu leben, wenn das Einkommen massiv zurückgeht. Fast jeder zweite Österreicher (48 Prozent) könne bei Bedarf binnen einer Woche mehr als 1.500 Euro flüssig machen. Zum Vergleich: 2011 seien dies nur 43 Prozent gewesen. Österreich liege damit am zweiten Platz hinter Luxemburg (66 Prozent). Schlusslicht seien Rumänien und die Slowakei: In diesen Ländern hätten im Notfall 7 Prozent diese Summe verfügbar.
Die Wirtschaftslage habe sich 2012 für 36 Prozent der Österreicher vor allem auf Grund der steigenden Preise verschlechtert. Dennoch sei die Zufriedenheit mit dem Ersparten im Vergleich zum Vorjahr mit 42 Prozent unverändert hoch (Platz 4 hinter Niederlanden, Deutschland und Luxemburg).
Befragt wurden in der Integral-Umfrage für die Erste Bank 1.000 Österreicher ab 14 Jahren. Die TNS-Untersuchung für ING-Diba wurde im November 2012 in 14 Ländern durchgeführt, pro Land wurden rund 1.000 Personen ab 18 Jahren befragt.