Die Finanzierungskosten für das hoch verschuldete Ungarn steigen dramatisch. Die ungarische Schuldenagentur AKK sagte am Donnerstag sogar eine geplante Auktion für dreimonatige Staatsanleihen ganz ab.
Als Grund nannte die Agentur die zu großen Spannen bei den Renditen. Deswegen habe man sich entschieden, alle Gebote zurückzuweisen, sagte der Vize-Chef Laszlo Andras Borbely der Nachrichtenagentur Reuters.
Bei der Emission neuer zehnjähriger Papiere musste das Land unterdessen noch mehr bezahlen. Die Rendite kletterte auf 9,70 Prozent von 8,78 Prozent bei der vorherigen Auktion. Angesichts der hohen Kosten wurde das Emissionsvolumen um drei Milliarden Forint (9,77 Mio. Euro) gekürzt. Lediglich die Ausgabe der fünfjährigen Papiere lief nach Plan. Die Regierung schlug Anleihen im Wert von zehn Milliarden Forint los. Doch auch hier musste sie tiefer in die Tasche greifen und den Anlegern eine Rendite von 9,63 Prozent bezahlen. Vor zwei Wochen waren es noch 8,72 Prozent.