Laut Finanzagentur

Unicredit steigt mit 9 Prozent bei deutscher Commerzbank ein

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Die italienische Unicredit, Mutterkonzern der Bank Austria, steigt mit insgesamt rund 9 Prozent bei der deutschen Commerzbank ein.

Wie die Finanzagentur des deutschen Bundes am Mittwoch mitteilte, verkaufte sie bei der angekündigten ersten Platzierung von Commerzbank-Aktien das gesamte Paket von 4,49 Prozent an das italienische Institut. Die übrigen Anteile habe die Unicredit regulär am Markt gekauft, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Der Kaufpreis für die Aktien des deutschen Bundes lag den Angaben zufolge bei 13,20 Euro je Aktie, was einen Gesamterlös von 702 Mio. Euro ergibt. Die Commerzbank-Aktien waren am Dienstag mit einem Kurs von 12,60 Euro aus dem Handel gegangen.

Genehmigung soll beantragt werden

Die italienische Großbank betonte in der Aussendung ihre Unterstützung für den Vorstand und den Aufsichtsrat der Commerzbank. Dennoch werde man bei den Aufsichtsbehörden die Genehmigung beantragen, "bei Bedarf einen Anteil von mehr als 9,9 Prozent an der Commerzbank zu erwerben", schrieb die Unicredit.

"Die UniCredit wird mit der Commerzbank AG zusammenarbeiten, um wertschöpfende Möglichkeiten für alle Stakeholder beider Banken auszuloten", hieß es weiter von dem italienischen Finanzkonzern. Das dürfte Übernahmespekulationen anheizen. Die Commerzbank-Aktien legten am Mittwochmorgen vorbörslich deutlich zu.

Anteil des deutschen Staates reduziert sich

Mit dem Verkauf reduziert sich der Anteil des deutschen Staates an der Commerzbank auf 12 von zuvor rund 16,5 Prozent. Der deutsche Bund hatte dem Kreditinstitut in der Finanzkrise 2008 und 2009 unter die Arme gegriffen und es mit Kapitalhilfen von insgesamt 18,2 Mrd. Euro gerettet. Die Finanzagentur, die die Kapitalmarktgeschäfte des deutschen Staates abwickelt, hatte vergangene Woche angekündigt, sich in mehreren Schritten von dem Commerzbank-Anteil trennen zu wollen. "Mit diesem ersten Teilverkauf der Beteiligung wird der Abschluss der erfolgreichen Stabilisierung der Bank und somit der Ausstieg des Bundes eingeläutet", erklärte Finanzagentur-Chefin Eva Grunwald.

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