Unternehmen
2021 brachte Bauern nach langer Durststrecke wieder Einkommensplus
14.09.2022Im Vorjahr haben Österreichs Land- und Forstwirte erstmals seit 2017 wieder ein Einkommensplus verbucht.
Es fiel dafür mit 15 Prozent deutlich aus, geht aus dem Grünen Bericht hervor, der morgen ans Parlament geleitet wird. "Das ist eine positive Entwicklung aber kein Grund für Euphorie" kommentiert Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) die Entwicklung. Denn im Vergleich zu vor zehn Jahren stagniere das Einkommen der Bauern noch.
Im Vorjahr sind zwei Entwicklungen zusammengekommen, die zu dem Einkommensanstieg geführt haben: Einerseits sind die Preise für agrarische Produkte gestiegen. Andererseits haben auch die umfangreichen Covid-Hilfen von Umsatz- und Verlustersatz bis zum Ausfallbonus die Einkommen gepolstert. 2022 werde aber aufgrund der Teuerung "noch herausfordernder" als 2021, erwartet Totschnig. Er baut darauf, dass das Entlastungspaket für ganz Österreich im Volumen von 28 Mrd. Euro den Bauern helfen wird, ihre Einkommen zu halten. Dazu kommen spezifische Unterstützungen.
Der Produktionswert der Land- und Forstwirtschaft lag 2021 bei 10,9 Mrd. Euro, der Sektor trug 1,2 Prozent zur Bruttowertschöpfung bei. Die agrarischen Exporte legten um 8,5 Prozent auf 13,84 Mrd. Euro zu - und lagen dadurch wertmäßig mit den Importen gleichauf (13,88 Mrd. Euro).
Die Einkommen der Bauern aus Land- und Forstwirtschaft betrugen im Vorjahr im Schnitt 32.246 Euro. Biobetriebe haben weiter deutlich höhere Einkünfte als konventionelle Betriebe, auch wenn letztere im Vorjahr etwas aufholen konnten. Auch hat sich gezeigt, dass die Produktion pflanzlicher Erzeugnisse zugelegt hat, während die tierische Produktion abnahm.
Besonders erfolgreich war das Jahr für die Forstwirtschaft, wo der Produktionswert um 38,2 Prozent auf rund 2,4 Mrd. Euro zulegte. Die Nachfrage war hoch. Schlecht ging es Schweinebauern, die ein Minus von über 20 Prozent verbuchten. In letzter Zeit habe es aber eine positive Preisentwicklung gegeben, auch werde stark in Tierwohl investiert. Allerdings sei klar, dass "die Ernährungsgewohnheiten in Bewegung sind", so Minister Totschnig. Um dem entgegenzuwirken, setze das Landwirtschaftsministerium auf regionale Qualität der Produkte.
Bei der Ernährungssicherheit liege Österreich hinter Irland weltweit auf Rang zwei, geht laut Landwirtschaftsministerium aus einer Studie der Economist Group hervor.