Jetzt muss schnell Geld in die Kassen der Signa: Verdienen an den vier Top-Immos am Ende nur die Banken?
Wien. Paukenschlag um die von René Benko gegründete Signa-Gruppe. Jetzt braucht man dringend Cash für das Sanierungsverfahren.
Ein Luxus-Immo-Paket soll in seiner Gesamtheit verkauft werden. Kommen weniger als 680 Millionen Euro rein, gewinnen nur die Banken.
- Benkos Goldenes Quartier: Bank Austria zahlte 299 Millionen Euro
- Signa: Luxus-Immos halbe Milliarde wert
- Totaler Abverkauf bei Signa: Park Hyatt, VfGH & Co. werden verkauft
Bank Austria: 299 Mio. für das Goldene Quartier
Kredite. Für Finanz- und Sanierungsspezialist Mag. Gerald Zmuegg sind die „Jubelmeldungen“, wonach der Verkauf der Signa Prime Asset GmbH frisches Geld für die Sanierung bringen werde, „verfrüht“.
Eine Analyse (Grundlage sind die Jahresabschlüsse per 31.12.2022) zeigt, dass sich die hypothekarisch besicherten Kredite per Ende 2022 für die vier prestigeträchtigen Immobilien Goldenes Quartier, Park Hyatt, Kaufhaus Tyrol GmbH und Renngasse (VfGH) auf 680 Mio. Euro belaufen.
Gläubiger müssen warten. Die Bankkredite müssen vorrangig bedient werden. Nur wenn mehr eingenommen wird, fließt Geld an die anderen Gläubiger.
Goldenes Quartier in Wien: Bank Austria gab dafür 299 Mio. € Kredit.
Goldenes Quartier. Mit stolzen 299 Millionen Euro schlug sich das Kreditengagement der Bank Austria beim Goldenen Quartier Ende 2022 zu Buche. Mit diesem Betrag hatte die Bank Austria die prestigeträchtige Immobilie bei einer Bilanzsumme von 317 Mio. Euro zu 94% de facto alleine finanziert. Der Anteil von Signa an der Finanzierung belief sich auf bescheidene 6%. Alleine im Jahr 2022 erhöhte die Bank Austria die Kreditmittel um 66 Mio. Euro. So konnte Signa ihrerseits die investierten Eigenmittel um 35 Mio. Euro reduzieren.
„Eine derartig aggressive Finanzierungsstruktur mit einem Kreditanteil von 94% würde sich jeder Häuselbauer und Kleinbetrieb wünschen“, sagt Zmuegg.
Renngasse 2: Gebäude des ehrwürdigen Verfassungsgerichtshofs im Angebot.
Benko persönlich vor Gericht. Nach dem Insolvenzantrag der Finanzprokuratur gegen Signa-Gründer René Benko startete diese Woche am Landesgericht Innsbruck der Prozess, in dem entschieden wird, ob Benko persönlich noch zahlungsfähig ist. Die Entscheidung soll bis zum 5. März fallen.