OMV-Tochter
Borealis-Chef Gangl geht Ende Juni
15.03.2024Gründe für Gangls Abgang wurden nicht genannt, auch sein Nachfolger steht noch nicht fest
Der Vorstandschef der OMV-Chemietochter Borealis, Thomas Gangl, wird das Unternehmen mit Jahresmitte verlassen. Der Borealis-Aufsichtsrat habe sich mit Gangl einvernehmlich auf eine Beendigung seines Arbeitsvertrages per 30. Juni 2024 geeinigt, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Gründe für Gangls Abgang wurden nicht genannt. Wer ihm als Borealis-CEO nachfolgen soll, ist noch nicht bekannt.
Gangl war im April 2021 aus dem Vorstand der OMV an die Spitze der Konzerntochter Borealis gewechselt. Zuvor hatte er als Mitglied des OMV-Vorstands die Aufstockung der OMV-Beteiligung an Borealis auf 75 geleitet. 25 Prozent hält der staatliche Ölkonzern aus Abu Dhabi, ADNOC (Abu Dhabi National Oil Company).
Die Verhandlungen der OMV mit Abu Dhabi rund um den geplanten Zusammenschluss der OMV-Tochter Borealis und dem ADNOC/Borealis-Joint-Venture Borouge sind seit längerer Zeit ins Stocken geraten, hier war mit einem Abschluss der Gespräche schon bis Ende 2023 gerechnet worden. Die Verhandlungen seien "ergebnisoffen", lautet dazu das Wording der OMV. Das gemeinsame Unternehmen soll zu gleichen Teilen der OMV und ADNOC gehören und börsennotiert sein.
Bei der Hauptversammlung im März 2023 war Gangl die Entlastung zunächst verweigert und erst nachträglich in einer außerordentlichen Hauptversammlung erteilt worden. Die ursprüngliche Nichtentlastung der Borealis-Manager soll damals mit Problemen bei zwei Projekten des Kunststoffkonzerns begründet worden sein.