4.400 Mitarbeiter

Deutsche Deko-Kette Depot beantragt Insolvenz

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Großteil der rund 50 österreichischen Filialen soll weitergeführt werden.

Der Deko-Händler Depot ist in vielendeutschen Innenstädten aber auch in der Schweiz und Österreich zu finden - nun hat das Unternehmen aus Franken in Deutschland Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt.

Das Amtsgericht Aschaffenburg bewilligte am Montag ein Schutzschirmverfahren für das Einzelhandelsunternehmen namens Gries Deco Company GmbH und bestellte einen vorläufigen Sachwalter sowie einen vorläufigen Gläubigerausschuss, wie eine Gerichtssprecherin sagte.

Insolvenz-Schutzschirmverfahren 

Das Insolvenz-Schutzschirmverfahren soll in die Krise geratene Unternehmen vor dem Zugriff der Gläubiger schützen. Die Geschäftsführung kann das Unternehmen weiter verantwortlich lenken und selbstständig sanieren. Ihr wird allerdings ein Anwalt als sogenannter Sachwalter zur Seite gestellt.

Die Filialen des Deko- und Einrichtungshändlers Depot sind in vielen deutschen Innenstädten zu finden. Doch bei der Handelskette aus dem unterfränkischen Niedernberg mit ihren 500 Geschäften gab es bereits in den vergangenen Jahren Schwierigkeiten.

Zahl der Filialen stieg auf 500

Nach dem Einstieg des Schweizer Handelsriesen Migros im Jahr 2009 hatte Depot einen aggressiven Expansionskurs verfolgt. Die Zahl der Filialen stieg von 109 auf 500, der Umsatz kletterte gewaltig. Die Gewinne wuchsen aber nicht im gleichen Tempo, im Gegenteil: Das Unternehmen machte Verluste. 2019 verkaufte Migros seine 90-prozentige Beteiligung an dem Wohnaccessoire-Anbieter an den bisherigen Unternehmenschef und Gründerenkel Christian Gries. Er war bis dato mit 10 Prozent am Unternehmen beteiligt.

 4.400 Beschäftigte in Deutschland

Nach Unternehmensangaben erwirtschaftete die Gries Deco Company GmbH zuletzt einen Umsatz von rund 390 Mio. Euro. Angaben zu Gewinn oder Verlust wurden nicht gemacht. Zum Unternehmen zählten etwa 4.400 Beschäftigte und mehr als 300 Filialen in Deutschland.

"Wir werden sehr zügig auf alle Beteiligten - insbesondere natürlich Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner - zugehen und gemeinsam die nächsten Schritte besprechen", sagte Christian Gries laut Mitteilung.

Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens soll uneingeschränkt weiterlaufen. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten in Deutschland seien bis September gesichert. Ziel sei es, spätestens zum Jahreswechsel einen Plan zur Neuausrichtung des Unternehmens zu haben.

Großteil der rund 50 österreichischen Filialen soll weitergeführt werden

Für die 34 Depot-Standorte der Gruppe in der Schweiz werde das Schutzschirmverfahren absehbar keine relevanten Auswirkungen haben.

Für die Standorte in Österreich sei es das Ziel, einen großen Teil der Filialen fortzuführen. Als Sanierer hat Rainer Schrems bereits im März erste Schritte eingeleitet.

Von Rainer Schrems als Co-Geschäftsführer, der ursprünglich die Restrukturierung leiten sollte, hat sich Inhaber Gries mittlerweile aber wieder getrennt, berichtet das Handelsblatt am Dienstag. 

Rund 400 Mitarbeiter in Österreich bangen um ihre Jobs

Der Großteil der rund 50 österreichischen Filialen soll weitergeführt werden - die rund 400 Mitarbeiter in Österreich bangen um ihre Jobs. 

Von der Wirtschaftskammer heißt es in einem Statement gegenüber oe24, dass auch die Konkurrenz durch Billig-Importe aus China dem Filialnetz für Wohnaccessoires und Kleinmöbel zusetze.

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