Mit 1. Mai hebt der Verbund seine Energietarife an. Strom wird für Haushalte im Schnitt um 21 Euro im Monat teurer, Gaskosten erhöhen sich um 75 Euro.
Als Konsequenz der steigenden Großhandelspreise erhöht auch der Verbund per 1. Mai die Strom- und Gastarife für Haushalts- und Gewerbekunden. Haushaltkunden müssen insgesamt um durchschnittlich 96 Euro pro Monat mehr bezahlen!
Strom drei Mal, Gas fünf Mal teurer als vor 1 Jahr
Die Preiserhöhung basierten auf den von der Österreichischen Energieagentur ermittelten und veröffentlichten Indizes für Strom (ÖSPI) und Gas (ÖGPI) und seien den stark gestiegenen Energiepreisen auf den Weltmärkten geschuldet, betont der Verbund in einer Aussendung. "Verglichen mit dem März des Vorjahres kostet Strom mehr als dreimal so viel, Gas hat sich sogar um knapp das Fünffache verteuert", wird vorgerechnet.
Geopolitische Spannungen pushen Gaspreis
Vor allem bei der Gaspreis-Entwicklung macht sich das knappe Angebot und die niedrigen Speicherstände in Europa bemerkbar sowie die steigende Nachfrage, insbesondere im asiatischen Raum. Die Verunsicherung aufgrund der geopolitischen Spannungen in Osteuropa trägt ihrerseits zu einem weiteren Anstieg der Gaspreise bei.
Für Endverbraucher mit normalem Energieverbrauch erhöhen sich die monatlichen Energiekosten bei einer jährlichen Belieferungsmenge von 3.500 kWh Strom um durchschnittlich rund 21 Euro, bei einer Menge von 15.000 kWh Gas um ca. 75 Euro, rechnete heute der Energiekonzern vor. Der Verbund zählte Ende 2021 rund 450.000 Strom- und 80.000 Erdgaskunden.
Die Kunden werden ab Mitte März 2022 angeschrieben. Gemäß den Verbraucherschutzbestimmungen haben sie dann aufgrund einer einseitigen Preiserhöhung die Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln.
Andere Anbieter erhöhten bereits
Zuletzt hatten auch andere Strom- und Gasanbieter auf den globalen Preisschub reagiert.
Und wie schaut es mit der Wechselwilligkeit der Kunden aus? Im Vorjahr haben über alle Energieversorger hinweg 330.000 Kunden ihren Energieanbieter gewechselt, das Jahr zuvor waren es 316.000.
Verbund steigerte Gewinn um 23 Prozent
Der Verbund-Konzern selbst durfte sich zuletzt über einen deutlichen Gewinnanstieg freuen. Ein höheres Strom-Großhandelspreisniveau durch teurere Primärenergieträger und CO2-Zertifikate ließen den Nettogewinn (Konzernergebnis) in den ersten neun Monaten 2021 um 23 Prozent auf 587,4 Mio. Euro steigen. 51 Prozent am börsennotierten Verbund hält der Staat Österreich.