Milliarden-Krimi um Mateschitz-Erbe

Geheim-Gipfel zu Red-Bull-Zukunft

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Dietrich Mateschitz (78) war unumstritten Mister Red Bull. Im September schickte er einen Red-Bull-Manager nach Thailand, um die Nachfolge zu regeln.

Salzburg. Er führte fast 40 Jahre den Getränkekonzern. Dietrich Mateschitz  machte sich, seine Familie und seine thailändischen Partner steinreich und den Energydrink zum Weltmarktführer, ein gigantischer Erfolg. 

13.600 Mitarbeiter hat Red Bull, Niederlassungen in 72 Ländern gibt es, jährlich sind zuletzt 9,8 Milliarden Dosen verkauft worden. Der Konzern braucht einen starken CEO, eine Galionsfigur wie Mateschitz es gewesen ist, doch einen designierten Nachfolger baute der 78-Jährige nicht auf. 

„Lange Zeit“. Mateschitz litt an Krebs. Seit eineinhalb Jahren. Es war die Bauchspeicheldrüse. Dennoch war er bis zuletzt  fast täglich in der Konzernzentrale in Fuschl, führte den Weltkonzern. Eine Chemotherapie lehnte er ab, auch eine Einweisung ins Spital, obwohl er beste Ärzte in seinem Umfeld hatte. An die Paracelsus Medizin-Universität in Salzburg spendete er 70 Millionen, die Universität arbeitet direkt mit den Spezialisten  der Mayo-Klinik zusammen, der besten Klinik der Welt.

In den vergangenen Wochen hat sich Mateschitz’ Gesundheitszustand allerdings rapide verschlechtert. Vergangenen Samstag verstarb der 78-Jährige. Jetzt das große Rätselraten um seine Nachfolge.

Geheim-Gipfel: Vertrauter verhandelt über Red Bull

Verhandlungen. Laut deutschem Wirtschaftsmagazin Capital schickte Mateschitz noch Ende September, als er spürte, dass seine Kräfte weniger werden, einen hochrangigen Red-Bull-Manager nach Thailand.

Verhandelt wurde mit seinem Partner, der thailändischen Familie Yoovidhya. Clan-Chef der Thais ist Chalerm Yoovidhya (72), Sohn des eigentlichen Energydrink-Erfinders. Er und seine Familie (elf Geschwister) halten 51 Prozent am Konzern. Chalerm Yoovidhya muss somit einen neuen CEO absegnen.

Welche Ergebnisse die Reise des führenden Red-Bull-Managers nach Thailand tatsächlich brachte, ist offen: „Fest steht aber, dass genug Zeit geblieben ist, um den Konzern und die Führung des weitverzweigten Unternehmens neu zu regeln“, so ein Red-Bull-Manager.  

Zukunft. Einen offiziellen Nachfolger gibt es noch nicht. Bekannt ist nur, dass Mateschitz seinen Sohn Mark (30), das einzige Kind, an der Spitze des Konzerns haben wollte. Schon seit Jahren wurde Mark öffentlich als möglicher Nachfolger gehandelt.

Rund 27 Milliarden Euro Privatvermögen hinterlässt Mateschitz, seinen Bezug zu Österreich verlor er nie: Er besitzt rund 30 Immobilien in Salzburg und der Steiermark: Villen, Schlösser, Gasthäuser, Hotels, Forst- und Jagdbetriebe, den Red Bull Ring in Spielberg. Allein in der Steiermark gehören ihm rund 3.500 Hektar Grund, in der Südsee besitzt er die Insel Laucala – eine Privatinsel, fünf Kilometer lang, drei Kilometer breit.

Die Realitäten im Mateschitz-Reich dürften wohl direkt an seinen Sohn gehen. Wie der Krimi um den Konzern ausgeht, bleibt aber offen.

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