Unternehmen
Lufthansa verzichtet doch auf Kündigung von Piloten
18.02.2022Bei der AUA-Mutter zieht die Nachfrage nach Flugtickets an. Daher wird der Schrumpfkurs beendet und es können entgegen früherer Ankündigungen die meisten Piloten an Bord bleiben.
Noch leidet die zwischenzeitlich vom Staat gerettete deutsche Lufthansa-Gruppe zwar unter der Coronaflaute und fliegt im laufenden Quartal nur rund die Hälfte der vor der Krise gewohnten Passagiere. Aber der Aufwind ist absehbar, daher gibt die Lufthansa Entwarnung: Betriebsbedingte Kündigungen von Piloten und Pilotinnen soll es nicht geben.
Die Lufthansa-Gruppe beschäftigt rund 11.000 Piloten und Pilotinnen, rund 5.000 davon bei der Kernmarke. Vorstandschef Carsten Spohr hatte während der Verhandlungen mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit über tarifliche Zugeständnisse in der Krise mehrmals mit Kündigungen gedroht.
Golden-Handshake-Angebote
Das ist nun vom Tisch. Ein allfälliger Personalüberhang im Cockpit soll durch weitere Programme zum freiwilligen Ausscheiden und Teilzeitlösungen sozialverträglich abgebaut werden. Von den Lufthansa-Kapitänen haben sich dem Vernehmen nach mehr als 400 entschieden, gegen Abfindungen vorzeitig aus dem Dienst zu scheiden. Lufthansa kündigte am Freitag an, diesen Weg auch den Co-Piloten anzubieten.
Was wird aus Piloten der geschlossenen Germanwings?
Das Unternehmen erwartet gleichwohl weitere Sparbeiträge der Stamm-Piloten. In anderen Konzern-Airlines wie Eurowings und Eurowings Discover sind Neueinstellungen zu geringeren Tarifkonditionen ausgeschrieben. Auch die Zukunft von etwas mehr als 200 Pilotinnen und Piloten der abgewickelten Tochter Germanwings ist noch ungeklärt. 80 ihrer Kollegen wurden bereits nach München zu Lufthansa versetzt.
Pilotenausbildung startet wieder
Zudem kündigte Lufthansa an, ihre zwischenzeitlich unterbrochene Pilotenausbildung im Sommer wieder aufzunehmen. Anders als bisher soll es aber keine Kurse mehr geben, die nahezu automatisch zu einer Einstellung bei der Kernmarke führen.