Unternehmen
Marke Swarovski verlor in einem Jahr ein Viertel ihres Werts
29.06.2022
Neue Markenwert-Studie des European Brand Institute: Red Bull bleibt mit großem Abstand die wertvollste heimische Marke, gefolgt von Novomatic und Spar. Bei Swarovski setzt sich der starke Abwärtstrend heuer fort. Den höchsten Zuwachs gab es für die OMV.
Die Marke des strauchelnden Tiroler Kristallkonzerns Swarovski verliert weiter an Wert. Nach einem Minus von 21 Prozent im Vorjahr, sank der Markenwert heuer um 25 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro, geht aus der aktuellen Markenwert-Studie des European Brand Institute (EBI) mit Sitz in Wien hervor. Den höchsten Zuwachs bei den zehn wertvollsten heimischen Markenunternehmen gab es für die OMV mit plus 15 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro. 2021 war der OMV-Markenwert noch um 16 Prozent gesunken.
Probleme bei Swarovski
Swarovski war in den vergangenen Jahren wegen eines coronabedingten Geschäftsrückgangs und Stellenabbaus sowie wegen familieninternen Streitigkeiten immer wieder in die Schlagzeilen geraten. "Es wurde hier die Transformation nicht geschafft", sagte der Präsident des European Brand Institute und Markenwert-Studienautor, Gerhard Hrebicek, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien. Eine anhaltende starke Konkurrenz im Kristallkomponentenbereich verstärke den Abwärtstrend.
Mit Alexis Nasard bekommt der Kristallkonzern am 4. Juli einen neuen Chef - den ersten, der nicht einer der Gründerfamilien entstammt.
Red Bull weiter an der Spitze
Die unangefochten wertvollste Marke ist weiterhin Red Bull. Der Markenwert des Energy-Drink-Herstellers stieg um 6 Prozent auf knapp 17 Mrd. Euro. Gründe für den Wertzuwachs seien unter anderem die erfolgreiche Expansionsstrategie und Absatzentwicklung sowie die Fortführung der Markeninvestitionen, so Studienautor Hrebicek.
Über 45 % in österreichischem Eigentum
Berücksichtigt wurden in der Studie des European Brand Institute nur Unternehmen, die zu mehr als 45 Prozent in österreichischem Eigentum sind. Deswegen sind etwa der Spar-Mitbewerber Rewe (u.a. Billa), die Bank Austria oder die Telekom Austria nicht in der Wertung. Auf Platz zwei des Rankings landete der Glücksspielkonzern Novomatic mit einem Markenwert von 3 Mrd. Euro (+2 Prozent) und auf Rang drei die Supermarktkette Spar (2,4 Mrd. Euro bzw. + 4 Prozent).
Top 10 knapp 25 Milliarden wert
Auf Platz 4 der Rangliste schaffte es die Erste Group, gefolgt von ÖBB, Swarovski, Raiffeisen, Verbund, OMV und XXXLutz. Außer Swarovski verzeichneten alle untersuchten Unternehmen einen Zuwachs beim Markenwert. Die zehn wertvollsten Austro-Markenunternehmen sind laut Studie zusammen mehr als 34,6 Mrd. Euro wert. "Nachhaltige Marken sind als Profiteure gestärkt aus dem Krisenjahr hervorgegangen, denn gerade in der aktuellen Dynamik schaffen sie Vertrauen und eine höhere Kundenbindung", sagte Hrebicek.