Firmengeflecht

Verwirrung um Pleite von Martin Hos "Pratersauna"

27.12.2023

Nach dem Streit um seinen "Hidden Club" steht dem Szene-Gastronomen jetzt wieder Ärger ins Haus. Diesmal in der Pratersauna.

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© Pratersauna
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Rund um eine Insolvenz im verschachtelten Firmengeflecht des Unternehmers Martin Ho hat es am Mittwoch unterschiedliche Angaben von Gläubigerschützern und aus dem Ho-Umfeld gegeben. Fix ist, dass die Soundgang Studio GmbH zahlungsunfähig ist und saniert werden soll. Diese ist in den Räumen des Clubs "Pratersauna" in Wien untergebracht, betreibt diese aber offenbar nicht. Die Disco sollte allen Angaben von Anfang an jedenfalls weiter betanzt werden.

600.000 Euro an Verbindlichkeiten 

Bei der zu sanierenden Pleitefirma handelt es sich um die Soundgang Studio GmbH bzw. vormalige DOTS PS GmbH von Haupteigentümer Martin Ho. Der vorgelegte Sanierungsvorschlag im Verfahren ohne Eigenverwaltung lautet bei Annahme auf 20 Prozent binnen zwei Jahren. Die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf 600.000 Euro. Betroffen sind gut 80 Gläubiger, teilten AKV und KSV am Mittwoch mit. Genau so hieß es, die Soundgang Studio GmbH betreibe die Disco, doch das dementierte die DOTS-Gruppe zur der alle involvierten Firmen gehören.

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Firmengeflecht

Die DOTS-Gruppe teilte mit, dass die Soundgang Studio GmbH nicht für den Betrieb der "Pratersauna" verantwortlich sei. "Die Soundgang Studio GmbH ist ein in den Räumlichkeiten des Clubs Pratersauna situiertes Unternehmen. Der Tätigkeitsbereich des Unternehmens umfasst den Betrieb des Tonstudios, Künstlermanagement und Eventorganisation. Die in Sanierung befindliche Gesellschaft zeichnet nicht für den Betrieb der Pratersauna verantwortlich", so DOTS in einer Aussendung. Der Betrieb stehe im direkten Eigentum der DOTS Group. "Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Sanierungsbestrebungen tatsächlich aufrechterhalten werden können", sagte KSV-Experte Jürgen Gebauer zu den Sanierungsbestrebungen bei Soundgang Studio.

Ausstehende Zahlungen 

Indes prüft die Arbeiterkammer (AK) derzeit, wie sie in der Vorwoche in einer Pressekonferenz erläuterte, eine Betrugsanzeige gegen den Wiener Gastronomen Ho wegen ausstehenden Zahlungen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Heuer hätten 78 Beschäftigte diverser Unternehmen seiner Dots-Gruppe - die sich in einem Umbau befindet - wegen offener Ansprüche gegen ihren Arbeitgeber Rechtsberatung bei der AK Wien gesucht. Kritisch sieht die AK außerdem die Umstrukturierungen und Verkäufe einzelner Gesellschaften der Dots-Gruppe. Die Gruppe von Ho hatte die Arbeiterkammer-Vorwürfe als "haltlos" bezeichnet.

© APA/ROBERT JAEGER
 

Voriges Jahr zog sich Ho von vielen Geschäftsführerposten seiner Dots-Gruppe zurück. Ho ist ein in Österreich prominent gewordener gebürtiger Vietnamese und Freund von Ex-ÖVP-Chef und -Bundeskanzler Sebastian Kurz.

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