Mensch verifizieren

Projekt Worldcoin: Iris scannen in Wien und 130 € erhalten

01.08.2024

Worldcoin will via Iris-Scan jedem Menschen weltweit eine einzigartige ID für das Internet zuweisen. Jetzt ist das Projekt auch an drei Standorten in Wien angekommen.

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© Worldcoin
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Seit Mittwoch kann man sich an einem von drei Standorten in Wien als Mensch verifizieren lassen - einmal mit dem Auge in einen Orb blicken - mittels Iris-Scan wird bestätigt, dass man ein Mensch ist. 

Das Ganze erinnert ein bisschen an den Sci-Fi-Film "Minority Report" mit Tom Cruise. Laut Organisatoren ist es anonym und rein als ID für das Internet gedacht.

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Worldcoin, das globale Technologieprojekt, das von ChatGPT-Erfinder Sam Altman und Alex Blania miterfunden wurde und in Österreich von Ex-US-Botschafter Trevor Traina beworben wird, startete seine sogenannten World ID Proof of Personhood (PoP) Verifizierungsdienste in Wien: "Ab sofort können die Einwohner:innen Wiens ihre Menschlichkeit und Einzigartigkeit an drei Standorten in der Stadt verifizieren." 

 

Standorte der Verifizierung

  • Flagship Standort: Spiegelgasse 13, 1010, Wien, Österreich
  • Pop-up Standort: Praterstraße 1, 1020 Wien, Österreich
  • Pop-up Standort: Westfield Donau Zentrum, Wagramer Str. 94, 1220 Wien, Österreich 

"Worldcoin hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen die Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen, um sich auf das Zeitalter der KI vorzubereiten und die wachsende Herausforderung zu bewältigen, zwischen menschlichen und KI-Interaktionen im Internet zu unterscheiden", erklärte Botschafter Trevor Traina, Chief Business Officer von Tools for Humanity, einem Unternehmen, das zum Worldcoin-Projekt beiträgt, und ehemaliger US-Botschafter in Österreich.

© APA/HANS PUNZ

"In hochentwickelten Wirtschaftsländern wie Österreich haben KI und andere technologische Entwicklungen das Potenzial, nicht nur das Vertrauen der Menschen in Online-Quellen zu beeinflussen, sondern fast jeden Aspekt ihres Online-Lebens. Einfach ausgedrückt: Je größer Ihr "digitaler Fußabdruck" ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass KI-gestützte Bots Ihr tägliches Leben beeinflussen werden." 

Geld bekommen

Wer sich registriert, erhält WordCoin (eine Kryptowährung) in Höhe von 65 Stück pro Jahr. Das entspricht etwa 130 Euro (der Wechselkurs schwankt wie bei allen Kryptowährungen stark). WordCoin soll als Anreiz zur Registrierung dienen, aber auch eine digitale Wirtschaft ermöglichen.

Wie anonym ist das Projekt?

Man braucht einen Personalausweis vor dem Scan, um Eintritt zu erlangen. Das sei nötig, weil erst ab 18 Jahren eine Teilnahme erlaubt ist, sagen die Organisatoren gegenüber oe24.

"Hier werden die Daten ausschließlich vom Security-Personal an der Tür kontrolliert, jedoch nichts gespeichert." Bevor man kommt, sollte man schon die App haben.

So geht der Iris-Scan:

  1. Laden Sie die World App herunter: Laden Sie zunächst die World-App von Tools for Humanity aus Ihrem bevorzugten App-Store herunter.
  2. Generieren einer nicht verifizierten World-ID: In der App wird eine nicht verifizierte World-ID erstellt.
  3. Besuchen Sie einen Orb zur Verifizierung: Besuchen Sie worldcoin.org/austria, um eine Reservierung an einem der drei Orb-Standorte in der Wien vorzunehmen.  

Nach dem Scan erhält man seine World ID und kann sich damit bei bestimmten sozialen Netzwerken anmelden.

Sicherere Ticket-Käufe

In Zukunft könnte man auch Vorteile beim Kauf von Konzertkarten etc erhalten, weil die ID bestätigt, dass man ein echter Mensch ist und kein Bot. Ein Mensch braucht naturgemß länger zum Ausfüllen von Formularen für den Ticketkauf, was ein Bot in Sekundenbruchteilen schafft. Käufer mit ID könnten vor denen ohne ID gereiht werden, um den Missbrauch durch Bots zu verhindern.

Datenschützer warnen 

Datenschützer warnen aber vor dem Projekt, das die via Iris-Scan jedem Menschen weltweit eine einzigartige ID zuweisen will. Die biometrische Information könnte von Kriminellen entwendet werden. In Spanien hat die Datenschutzbehörde wegen fehlender Widerrufmöglichkeit das Projekt vorläufig gestoppt. Schließlich könnten auch Kameras - im echten Leben - die Iris scannen - da wären wir wieder bei Minority Report.

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