Die Supernova-Gruppe um Frank Albert hat kürzlich elf ehemalige Kika/Leiner-Standorte an die SAR Leasing GmbH der XXXLutz-Gruppe verkauft.
XXXLutz-Manager Thomas Saliger bestätigte dies gegenüber dem "Kurier". Supernova bejahte auf APA-Anfrage den Verkauf. Im Rahmen des ersten Insolvenzverfahrens schloss Kika/Leiner Ende Juli 2023 insgesamt 23 von 40 Standorten. Morgen wird der erneute Insolvenzantrag von Kika/Leiner erwartet.
Eine Gesellschaft von XXXLutz sichert sich mit dem Deal weitere Immobilien in Österreich. "Das hat nichts mit den aktiven Standorten von Kika/Leiner zu tun, sondern es geht um bereits vor eineinhalb Jahren geschlossene, die in einem Immobilienpaket erworben wurden", sagte XXXLutz-Manager Thomas Saliger der Zeitung. Für XXXLutz sei das grundsätzlich ein Immobilieninvestment.
Von der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hieß es zur APA, dass kein Zusammenschluss angemeldet worden sei. "Grundsätzlich müssen Übernahmen ab bestimmten Umsatzschwellen bei der BWB gemeldet werden." Die Frage nach der Anmeldepflicht sei dabei von den Unternehmen zu prüfen. Ob eine solche Pflicht mit Blick auf den Kauf der Standorte durch die XXXLutz-Gruppe gegeben war, ließ die Behörde offen.
Austro-Möbelhersteller nur "emotional betroffen"
Oberösterreichs Möbelhersteller sind von der neuerlichen Insolvenz bei Kika/Leiner zwar emotional aber nicht finanziell betroffen. Dank Versicherungen und bzw. oder geringerer Aufträge des Pleite-Unternehmens halte sich der monetäre Schaden in Grenzen, erfuhr die APA von DanKüchen und Polstermöbelhersteller Sedda.
Bei DanKüchen mit Sitz in Linz sei man von der Pleite in finanzieller Hinsicht nicht recht betroffen, da die bisherige Zusammenarbeit versichert sei und "der Anteil von Kika/Leiner am Dan-Geschäft zu vernachlässigen ist", so Geschäftsführer Ewald Marschallinger. Dan verkaufe überwiegend in seinen eigenen Studios, eventuell seien noch Aufträge in Fertigung, für diese "Handvoll" werde man mit dem Masseverwalter eine Lösung suchen. "Mir tut es persönlich leid für die Möbellandschaft in Österreich, weil sich zwei Traditionsmarken verabschieden", sagte Marschallinger.
Auch beim Polstermöbelhersteller Sedda aus Wallern (Bezirk Grieskirchen) befürchtet man keine finanziellen Einbußen. "Die Risikoabsicherung deckt das zur Gänze", sagte Geschäftsführer Roland Ragailler. Kika/Leiner sei ein wichtiger Handelspartner in Österreich gewesen, auch für Lieferanten aus Deutschland oder anderen Ländern. Man müsse in die Zukunft schauen und die Planungen realistisch ausrichten, je nachdem ob es Kika/Leiner weiterhin gebe oder nicht. "Es tut weh", bekannte er. "Kika/Leiner war in der Vergangenheit ein guter Partner, hatte ein gutes Klientel".