Übernahme am 1. August 2018 offiziell vollzogen - gibt es Änderungen für Kunden?
Mit dem Vollzug des Kaufs von UPC Austria durch T-Mobile Austria
per 1. August 2018 soll laut dem nun entstandenen Komplettanbieter ein neues Kapitel der Digitalisierung Österreichs geschrieben werden. „Mit dem gemeinsamen neuen Unternehmen von T-Mobile und UPC geben wir das ultimative Versprechen für die digitale Zukunft Österreichs ab: Wir werden bei Internet-Erlebnis, Entertainment und Service die Besten sein. Damit tragen wir dazu bei, dass Österreich bei der Digitalisierung wieder an die Spitze Europas anschließt“, sagte Andreas Bierwirth (Bild), nunmehr CEO von T-Mobile Austria sowie UPC Austria bei der Auftakt-Pressekonferenz am Donnerstag in Wien.
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Als Komplettanbieter direkter A1-Konkurrent
Mit der offiziellen Übernahme entsteht ein Unternehmen mit 1,25 Mrd. Euro Umsatz und 2.524 Mitarbeiter, das nun dem Platzhirsch A1 auch im Geschäftskundenbereich umfassend Paroli bieten will - und im Privatkundensektor auf die Renaissance des Festnetzes reagiert, so Bierwirth.
"Das ist die teuerste Cash-Investition der Deutschen Telekom seit 10 bis 15 Jahren", betonte Bierwirth. Denn alle anderen Zukäufe der deutschen Konzernmutter seien durch Aktientausch gestemmt worden. Im Frühjahr 2019 soll die UPC-Übernahme auch optisch sichtbar sein, dann wird es eine neue Marke "unter dem Dach des T geben", sagte Bierwirth.
Vorerst bleiben beide Marken bestehen
Bis dahin werden beide Marken, Call Center und Shops weiter geführt. Die Mitarbeiter von UPC wurden mit bestehenden Verträgen übernommen, an einen Personalabbau sei nicht gedacht. Er habe eher das Problem, die richtigen IT-Fachkräfte zu bekommen, so der ehemalige AUA-Chef Bierwirth.
Ein Großteil der UPC-Mitarbeiter wird in die Zentrale der T-Mobile umziehen. Das sogenannte T-Center in Nähe des ehemaligen Wiener Schlachthofes St- Marx wurde laut Bierwirth in den Euphoriephasen des Mobilfunks zu großzügig dimensioniert, daher gebe es nun kein Platzproblem.
Keine Auswirkungen auf tele.ring und die Preise
Auf die Diskont-Tochter
tele.ring
habe die UPC-Übernahme vorerst keinen Einfluss. tele.ring und T-Mobile teilen sich jeweils den Privatkundenbereich zu 50 Prozent auf.
Angst vor Preiserhöhungen durch die Übernahme bräuchten die Konsumenten nicht zu haben. "Der Deal rechnet sich nicht durch Preiserhöhungen", versicherte Bierwirth.
Teuer, aber angemessen
Grundsätzlich hielt er zum Kauf der Wiener UPC fest, dass dieser zwar teuer, aber der Preis von knapp zwei Milliarden Euro angemessen war. "Wir waren bisher eher auf einem Fuß unterwegs", so Bierwirth in Anspielung darauf, dass T-Mobile die Festnetzkomponente fehlte. Nun habe man einen Technologievorsprung gegenüber den Mitbewerbern, der die nächsten zehn Jahre anhalten werde.
Trotz der UPC-Übernahme bleibt Marktführer A1 (Telekom Austria) unangefochten an der Spitze. Das teilstaatliche Unternehmen unter mexikanischer Führung kam im Vorjahr auf 2,62 Mrd. Euro Umsatz, während die "neue" T-Mobile nun bei 1,25 Mrd. Euro hält. Und auch beim Mitarbeiterstand hat A1 klar die Nase vorne: 8.246 versus 2.542. 1.529 davon stammen von T-Mobile, knapp 1.000 von UPC. Der dritte Netzbetreiber, "3", erzielte im Vorjahr mit rund 1.500 Beschäftigten einen Umsatz von 812 Mio. Euro.